Insektenschwärme als Inspirationsquelle?

Am Montag, den 15. Dezember kann der renommierte, in Sydney ansässige Komponist Ross Edwards, Lehrer von Nicholas Vines, Jane Stanley und Matthew Hindson, endlich sein neues Vokalwerk Miracles aus der Taufe heben. Unter Lyn Williams singt es der Kinderchor von Sydney zusammen mit Solisten aus den Gondwana Staatschören in der City Recital Hall sein diesjähriges Weihnachtskonzert Voices of Angels nach Uhren (südost)australischer Zeit ab 19 Uhr. Die Komposition beruht auf dem mittelalterlichen Text Quem vidistis, verwendet aber auch versatzstückweise das deutsche Weihnachtslied Oh Tannenbaum. Dabei bleibt es nicht, denn das gesamte Konzert wird mit weiteren Carols englischer, französischer und deutscher Provenienz garniert.

Drei Orchesterwerke von Ross Edwards mit dem Sydney Symphony Orchestra unter David Porcelijn kamen 2013 beim Label ABC heraus (B00EWNJJTY).

Die Landschaft und Natur am Rand des Pazifik faszinierte Ross Edwards schon als Kind, auch deren Geräusche, die ihn bis heute bei seiner Musik beeinflussen – vor allem ist hier an Vogelstimmen und die Clusterklänge ganzer Insektenschwärme zu denken. Besonders deutlich wird dieser Aspekt in seinem Oboenkonzert Bird Spirit Dreaming, in den fünf Symphonien, aber auch in seinen Bagatellen für Klavierduo, The Flight of Sunbirds oder in The Heart of Night für Shakuhachi und Orchester, das er mit dem unbestrittenen Meister dieses Instruments, Riley Lee, und dem Melbourne Symphony Orchestra zur Uraufführung brachte. Der ehemalige Student der Universität von Adelaide, der später in Sydney promovierte, versuchte sich als Komponist von Anfang an gerne in diversen etablierten Genres, auch im Streichquartett. Zur Zeit arbeitet er an einem Doppelkonzert für Saxophon, Perkussion und Orchester für die Solisten Amy Dickson und Colin Currie.

Von der Chorformation The Song Company beauftragt schrieb der Schüler von Peter Maxwell Davies und Peter Sculthorpe vor kurzem ein geistlich inspiriertes größeres Werk: Sacred Kingfisher Psalms. Außer der Komposition von Liedern beschäftigte ihn daneben gleichermaßen Tanzmusik: So entstanden die solistischen Guitar Dances und  Ende der 1990er Jahre für Klavier Drei australische Walzer, die von Elizabeth Green eingespielt wurden. 2013 erschienen in einer hörenswerten Aufnahme des Sydney Symphony Orchestra mit David Porcelijn Edwards‘ 1. Symphonie Da pacem Domine, Maninyas und Yarrageh.

 

 

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