Bruckners Symphonien im Licht der Melodik

In den letzten Jahren machte sie insbesondere durch ihre Interpretationen der Symphonien Anton Bruckners von sich reden, auch auf Ton- und Bildträgern: Die gebürtige Australierin Simone Young ist seit 2005 Intendantin und Chefdirigentin des Hamburgischen Staatsorchester, nachdem sie dort schon 9 Jahre zuvor debütiert hatte und zum Zeitpunkt ihres Antritt am Pult der bedeutenden Orchester in der deutschen Öffentlichkeit als Frau noch eine Ausnahmeerscheinung gewesen war. In ihrem Herkunftsland sind namhafte Dirigentinnen und Komponistinnen schon langeTeil des etablierten Kulturbetriebs, keiner macht sich im Metier dort noch große Gedanken über die Geschlechterdifferenz. Zu ihrem europäischen Repertoire zählten zunächst vorzugsweise Opern von Richard Strauss und Richard Wagner.

Die Dirigentin und Intendantin Simone Young 2007 (Reto Klar, Buxtehude).
Die Dirigentin Simone Young wie sie 2007 der Fotograf Reto Klar porträtierte (R. Klar, Buxtehude)

Schon im Jahr nach ihrer Übernahme der Hamburger Opernintendanz erhielt Simone Young eine Professur an der Musikhochschule der Hansestadt, zu deren Dozentenstab schon Prominente wie Györgyi Ligeti und Christoph Eschenbach gehörten. Die europäischen Erfahrungen der Dirigentin reichen zurück in die Jahre, als sie ein Stipendium für die Kölner Oper erhielt und James Conlon assistierte. 1993 dirigierte sie als erste Frau an der Staatsoper Wien, von 1999 bis 2002 leitete sie in Norwegen das Bergen Philharmonie Orchestra, seit 2007 arbeitet sie in der Funktion der ersten Gastdirigentin mit dem Gulbenkian Orchestra in Lissabon zusammen. Ihre Heimat sah sie als Chefdirigentin von 2001 bis 2003 in Sydney und Melbourne.

Mittlerweile spielte die Australierin mit den Hamburger Philharmonikern alle Symphonien des oberösterreichischen Organisten ein. Vor allem mit ihrer Herausstellung der Themen in ihrer fließenden Eleganz und Schönheit sorgte sie für Bruckners aktuelle Popularität; für die Interpretation der Urfassung seiner achten Symphonie und der ersten sicherte sich Simone Young weltweite Aufmerksamkeit. Die siebente Symphonie wurde in der Hamburger Laeiszhalle live aufgenommen und vom Label OehmsClassics im Februar 2015 als Hybrid SACD veröffentlicht (B00SZER2X6).

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