Schlagwort: New York

  • Anfänge und Revival des Ragtime

    Anders als vielleicht mancher denken mag, schrieb Scott Joplin nicht als erster Ragtimes, relativ kurze Stücke mit Tanzcharakter in einer speziellen, seit 1870 in den USA gebrauchten Spielweise, die einige Jahre später in bluesbasierte Jazzstile und rasch auch in die westliche Kunstmusik einging, wenn sie nicht gar bereits von klassischen Vorbildern inspiriert war: Es ließen…

  • Dirigentenpult und Orgelbank

    Eines der ersten englischsprachigen methodischen Handbücher für das Harmonium geht auf Frederic Archer (1838 – 1901), einen emsigen Musiker zwischen Dirigentenpult, Orgelspieltisch und heimischer Schreibstube zurück. Für die weniger angestaubte Hammond Orgel ebenso wie für das Harmonium selbst schrieb er in seiner Eigenschaft als Tonschaffender ein Kompendium mit 70 Solostücken, das beim bekannten New Yorker Musikverleger Schirmer…

  • Ein naheliegender Kulturtransfer

    Die unter zur Tyrannei neigenden Präsidenten vorherrschende Armut auf Haiti mochte und mag viele zur Auswanderung bewegt haben. Insofern nimmt es nicht wunder, dass in den USA, unter anderem in New York City, haitianische Musiker eine neue Heimat gefunden haben und dort nicht nur aktiv geblieben sind, sondern einen fast überschäumenden Optimismus an den Tag legen. In der…

  • Stoffe, aus denen die Träume sind

    Das Wandern von Melodien durch ein vielfältiges Spektrum der Harmonien und über Tonleitern hinweg macht Sergej Rachmaninoffs Orchesterwerke und ganz besonders die Klavierkonzerte zum Stoff, aus dem die Träume (des Publikums) sind. Von dieser Besonderheit zeugte auch das Spiel der georgischen Pianistin Tamar Beraia am Abend des 26. April mit dem Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 d-Moll im Theater Erfurt.

  • Traktierte Klaviere, Heliumballons, akustische Landkarten

    Aus europäischer Perspektive scheint es auf den ersten Blick nicht ungewöhnlich, wenn eine etablierte Musikpädagogin dem Repertoire für Perkussion einen größeren Teil ihrer Aufmerksamkeit schenkt, denn die zahlreichen Schlagidiophone aus dem Orff-Fundus gehören (nicht nur) auf unserem Kontinent seit langem zur Ausstattung von Grundschulen und Kindergärten.

  • Imagination und Kunstwerk

    Zuerst landete er am Birmingham-Southern College in Alabama, dann ergab sich ein weiteres Studium in Floridas Metropole Miami, bevor er an die State University of New York ankam und dort abschloss. Philip Schuessler hatte sich offenbar die besonders sonnigen Seiten der Vereinigten Staaten für seinen Bildungsgang ausgesucht, was aber nicht zu voreiligen Schlüssen verleiten sollte:…

  • Klassische Gitarre trifft Jazzgitarre

    Ohnehin nicht alltäglich ist ein Musikstudium, in dem die Perfektionierung im klassischen Gitarrenspiel mit dem Kompositionsunterricht parallel läuft. Noch unkonventioneller erscheint es vor allem aus europäischer Sicht, wenn sich ein Studium in Jazzgitarre anschließt, denn bekanntlich können die US-Hochschulen mit einem professionellen Angebot auch in der Popularmusik und ihrem Instrumentarium punkten. Nicht von ungefähr hört…

  • Die Noten im Reisegepäck

    Leonard Bernstein und sein höchst rühriger Mentor Sergei Koussevitzky brachten von einer Israelreise zu Beginn  der 1950er Jahre eine ganze Reihe aktueller Kompositionen mit. In den Vereinigten Staaten hatten sich die zuständigen Konzertveranstalter allerdings, wie uns Peter Gradenwitz informiert, fast ausschließlich für das klassische und romantische Repertoire interessiert. Nun aber galt es auch das Publikum mit weniger…

  • Havanna, New York und Paris – Koordinatensystem eines Pianisten

    Dass Frédéric Chopin einen ganzen Kreis von vertrauten Helfern um sich scharte, die ihm jederzeit beispringen sollten, ist bekannt. Zu ihnen zählte auch der hochbegabte Pianist Julian Fontana. Er wusste, was bevorstand, wenn er für seine Gewandtheit und Anständigkeit gelobt wurde: Arbeit im Schatten des Berühmteren. Ob sich der vielseitig talentierte Rechtsanwalt, Pianist, Komponist und…

  • Provozierter Schönklang

    Einmal als Neoromantiker etikettiert sollte man einen in Philadelphia aufgewachsenen und in New York zum Geiger und Pianisten ausgebildeten Komponisten gegen allzu klischeehafte Zuschreibungen verteidigen: Aaron Jay Kernis‘ Traditionshaftung mag dadurch bedingt gewesen sein, dass er seiner Neigung zu Streichinstrumenten folgend besonders das romantische Symphonieorchester mit seinem aufwändigen Streicherapparat favorisiert als auch Kammermusik für sein Instrument und dessen…