Schlagwort: Adam Mickiewicz

  • Polonaise live in Weimar

    Ihren ersten Platz in der polnischen Tanzkultur bestreitet die Polonaise, die nicht nur zum offiziellen Konzert- und Festbetrieb, sondern auch zum besonders festlichen Rahmen einer jeden Abiturfeier gehört. Seit dem 16. Jahrhundert ist der populäre Schreittanz im Tanzlied bezeugt und findet sich in Lautentabulaturen ebenso wie in europäisch ausgerichteten Sammelwerken, etwa in Valentin Haußmanns Kompendium um 1600. Nach Michał Ogińskis Les…

  • Klassische Literatur in Musik verwandelt

    Zu dem bekannten Marathonläufer Adam Dobrzyński und der lebenden Jazzmusiker-Legende gleichen Nachnamens gesellt sich auch Ignacy Feliks Dobrzyński, der häufig in einem Atemzug mit dem großen Vertreter der älteren romantischen Schule in Polen, nämlich Stanisław Moniuszko, genannt wird. Der 1807 im wolhynischen Romanów geborene spätere Pianist drückte gemeinsam mit Frédéric Chopin die Hochschulbank bei Józef Elsner…

  • Auf traditioneller und minimalistischer Basis

    Das Brot zahlreicher kreativer Tonsetzer vom 20. Jahrhundert bis heute besteht im Schaffen von Filmmusik, die per se persönliche Entfaltung ja nur in Grenzen zulässt – es sei denn, der eigene Stil wäre bereits so ausgeprägt, dass auch enge Vorgaben eines Drehbuchs seine substanzielle Idiomatik nicht wesentlich zu ändern vermögen. Dies mag insbesondere auf die Schreibweise des…

  • Statt in die Verbannung zur Bilderbuchkarriere: Der Komponist Eugeniusz Morawski

    Was weiss das Konzertpublikum heute von dem 1876 in Warschau geborenen Pianisten? Wegen seiner Tätigkeit im revolutionären Flügel der Polnischen Sozialistischen Partei wurde Eugeniusz Morawski-Dąbrowa vom Zaren vier Jahre nach Sibirien verbannt, durfte dank Einspruch seines Vaters aber nach Frankreich emigrieren und avancierte später sogar zum Direktor der Musikakademie seiner Heimatstadt. Bekannt sind heute insbesondere seine Opern, Ballette…

  • Ein neues Genre in Chopins Zeitalter

    Als Vorläufer für Chopins gelungene Versuche in der formal kaum festgelegten Gattung, die gut zu Halloween oder zum Herbstwetter im November passt, gelten die Rhapsodien der tschechischen Komponisten Tomasek und Vorisek, die gewöhnlich der späten klassischen oder frühromantischen Phase zugerechnet werden. Ähnlichkeiten sind auch mit dem „Lied ohne Worte“ festgestellt worden, wobei der tragisch gefärbte Liedcharakter vor allem in…