Ein Traum von Thanasis Polykandriotis war es, für Bouzouki und Symphonieorchester zu schreiben. Der lange gehegte Plan wurde Realität, als er 1996 sein erstes Konzert dieser Art im Herod Atticus Odeon von Athen dem Publikum vorstellen durfte. Das „Experiment“ glückte, die Verschmelzung der westeuropäischen, akademisch basierten Tradition mit den Klängen eines folkloristischen Instruments war gelungen, während es bereits längere Zeit zuvor Einzug in den Jazz gehalten hatte.

Dabei hatte es lange gedauert, bis die Bouzouki und ihre Verwandten en miniature, Baglamas und Tzouras, auf die klassische Konzertbühne gefunden hatten. Seit dem Erscheinen seiner Bouzouki-Schule 1999 rührte der 1949 in Athen geborene Musiker und Komponist Thanasis Polykandriotis in den großen Häusern weltweit für sein Instrument als Solist die Werbetrommel, sei es in Havanna, Johannesburg oder Shanghai.

Die Entstehungsgeschichte der Bouzouki hält einige erstaunliche Details bereit. Das mit der Mandoline verwandte, mit drei oder vier Doppelsaiten aus Metall versehene Instrument wurde ursprünglich zwar aus einem einzigen Holzblock geschnitzt, doch ging man später dazu über es wie die Mandoline aus Spanholz zu fertigen. Das Griffbrett der Bouzouki umfasst 26 Bünde, gespielt wird in der Regel mit Plektron, angesichts größerer Foren verstärken es Musiker auch gerne elektrisch.

Unter anderem bei Mikis Theodorakis (1925 – 2021), der es 1964 für seinen bekannten Sirtaki einsetzte, dient es häufig dazu, eine folkloristische Kulisse zu unterstützen. Mit der Balalaika zeigt die Bouzouki insofern verwandte Züge als sie vorzugsweise als Ensembleinstrument gebraucht wird – was ihre solistischen Möglichkeiten nicht in Abrede stellt. Ein jüngerer, seit seinem Konzert von 2016 beachteter Komponist für Bouzouki mit Orchester ist der Pianist des Vangelis Trigas Music Ensemble, Theodore Broutzakis.
Theodore Broutzakis: Konzert für 2 Bouzoukis und Orchester