Exzeptionell: Der TONALi-Wettbewerb

Lange schon sind Musikwettbewerbe, insbesondere für Nachwuchspianisten, international verankert und ziehen jährlich von neuem Aufmerksamkeit auf sich. Eine besondere Idee, um die folgenden Generationen mehr für klassische Klänge zu begeistern, haben sich die Initiatoren und Entwickler des TONALi-Wettbewerbs einfallen lassen, der jedes Jahr immer um die 2000 Zuhörer in die Hamburger Laeiszhalle brachte – 2016 werden sich hoffentlich mindestens ebenso viele zum Eröffnungskonzert am 11. Juli einfinden. Es geht in der Regel um etablierte Werke, die von 12 Musikerinnen und Musikern, die in der Regel aus der Sekundarstufe I und II der öffentlichen Schulen kommen.

Christoph Eschenbach ist der Ehrenpräsident des diesjährigen TONALi-Wettbewerbs, zu dessen Abschluss die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen auftritt (Vlastní fotka, 9.7.2010, Oldsoft).
Christoph Eschenbach ist der Ehrenpräsident des diesjährigen TONALi-Wettbewerbs, zu dessen Abschluss die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen auftritt (Vlastní fotka, 9.7.2010, Oldsoft).

Die Künstler von morgen werden jeweils einer Hamburger Patenschule zugeordnet, in denen sich um ihre Qualifizierung Schülermanager, die Schulkonzerte organisieren, kümmern sowie eine Schülerjury, die auch gemeinsam das Festival zwölf.orte vorbereiten. Das Ereignis, für das außerdem 12 Kulturhäuser zur Verfügung stehen, findet nach dem Wettbewerb selbst statt. Damit nicht genug wird parallel dazu auch ein Kompositionswettbewerb ausgeschrieben, der in 2017 Stücken für Violine solo gelten soll. Tonschaffende bis zum maximalen Alter von 40 Jahren können noch bis zum 5. September 2016 ihre Probewerke einreichen, am 10. Oktober werden die drei Vielversprechendsten ausgewählt die jeweils einen Kompositionsauftrag erhalten. Die Gewinnerin oder der Gewinner werden Anfang 2017 bekanntgegeben und mit einem Preis ausgezeichnet.

Der besten nachwuchskünstlerin des Jahres bzw. dem besten Musiker gibt die Laeisz-Halle in Hamburg Gelegenheit, vor ganz großem Publikum zu spielen (Ajepbah, 18.4.2013).
Der besten Nachwuchskünstlerin des Jahres oder dem besten Nachwuchsmusiker gibt die Laeisz-Halle in Hamburg Gelegenheit, vor ganz großem Publikum zu spielen (Ajepbah, 18.4.2013).

Steven Heelein wurde zu Beginn dieses Jahres für sein sechsminütiges Klavierstück Veitstanz aus dem Jahr 2015 dotiert. Der erst zweiunddreißigjährige Professor für Chorleitung an der Bayreuther Hochschule für evangelische Kirchenmusik hat sich vielerorts maßgeblich für experimentelle Musik eingesetzt und ist Mitglied einer Fluxus-Band sowie Leiter der Regensburger Vereinigung UnternehmenGegenwart. Gekürte Komponisten und Musiker reichen sich dabei die Hand wie bei der Übergabe in einem Staffellauf: Derzeit erarbeiten sich 12 Nachwuchspianisten die Aufführung des Veitstanzes am 12. Juli im Hamburger Miralles Saal.

Grand Prix Logo des TONALi-Wettbewerbs 2012 (Bormat, 5.10.2012).
Grand Prix Logo des TONALi-Wettbewerbs 2012 (Bormat, 5.10.2012).

Den Performer-Preis 2015 erhielt die Cellistin Anastasia Kobekina aus Moskau. Die Zweiundzwanzigjährige trat wegen ihres überragenden Spiels schon solistisch mit den Moscow Virtuosi, den Wiener Symphonikern, dem Tschaikowsky-Sinfonieorchester Moskau, dem Orchester des Mariinsky-Theaters mit dem Dirigenten Valery Gergiev auf und – last but in no way least – mit den Warschauer Symphonikern unter Krzysztof Penderecki. Auf die neuen Preisträger in diesem Jahr dürfen Klassikanhänger mit Blick für die Zukunft schon gespannt sein …

 

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