Den Werdegang des Musikers ** aus dem brasilianischen Bundesstaat Pernambuco kann man getrost mit der Entpuppung eines Schmetterlings vergleichen: War er als Gitarrist zunächst nur Begleiter, entwickelte er sich dank seiner intensiven Beschäftigung mit den in seiner Heimat enkulturierten Formen, die (auch) der Gitarre auf den Leib geschrieben waren, zu einem bedeutenden Solisten, der gleichermaßen Walzer, Choros, Polkas und das traditionelle klassische Repertoire virtuos zu spielen vermochte.

Die zweite Säule seiner beruflichen Karriere bildete das Wirken als Gitarrenlehrer. Hier war er besonders wegen seiner Unterrichtserfolge auf Basis der spanischen Methoden von Dionisio Aguado und Francisco Tárrega gefragt. Was seine bevorzugte Gitarrenliteratur betrifft, war ** alles andere als ein pedantischer Purist: Er adaptierte jede Menge Werke für andere Besetzungen, transkribierte und arrangierte munter aus verschiedensten Quellen.

Zunächst hatte der Sohn eines Tischlers das Flötenspiel erlernt. Möglich bis sicher ist, dass geschwisterlicher Nachahmungseifer und Ehrgeiz die Wurzeln für seine spätere Profession waren, denn er übernahm das Gitarrenspiel im Alter von elf Jahren von seinem Bruder, der ihn damit begeistert hatte. Dieser dürfte ihn freilich kaum lange unterwiesen haben, denn die Technik eignete sich ** durch Stunden bei João Elias an und glänzte schon bald als hervorragender Begleiter von Modinhas, die sich brasilienweit großer Beliebtheit erfreu(t)en.

Wodurch aber verschaffte sich der „ausgefuchste“ Musiker erst einen Namen? Dafür waren nicht zuletzt die Kontakte mit bereits etalierten Kollegen verantwortlich: Durch Besuche von Konzerten und Tanzevents lernte er nicht nur João Pernambuco, Irineu de Almeida und José Cavaquinho, sondern auch Heitor Villa-Lobos kennen. Von seinen Kompositionen hielten sich in den Programmen bis heute die Lieder Dores d’alma und Sonhos que passam, ein Andantino und das Präludium in d-Moll. Wer steckt hinter **?
Schreibe einen Kommentar