Dreifach professionell

Es dürfte nicht alle Tage vorkommen, dass eine Virtuosenpersönlichkeit gleich auf drei Varianten ihres Instruments spezialisiert ist. Die Karlsruher Professorin Susanne Regel, die vor nicht langer Zeit in Freiburg geboren wurde, gehört zu den wenigen weltweit, die gleichermaßen den barocken, den klassischen und den romantischen Typus der Oboe beherrschen. Der Klang der Holzblasinstrumente hatte es ihr früh angetan, nach der Blockflöte wandte sie sich den modernen ebenso wie den klassischen Oboen zu.

In den Konzertsälen der Welt tritt die Solo-Oboistin Susanne Regel sowohl als Expertin für die Barockoboe (links) als auch für die moderne Oboe (rechts) auf ( Oboecrack, GNU Free Doc. Lic.).
In den Konzertsälen der Welt tritt die Solo-Oboistin Susanne Regel sowohl als Expertin für die Barockoboe (links) als auch für die moderne Oboe (rechts) auf ( Oboecrack, GNU Free Doc. Lic.).

Auf europäischem Parkett wurde man spätestens auf sie aufmerksam, als sie mit 19 Jahren beim angesehenen Wettbewerb für Alte Musik Brügge ins Halbfinale aufstieg. Nach ihrem mit ausgezeichnetem Erfolg abgeschlossenen Studium am Königlichen Konservatorium Den Haag wurde sie vom Fleck weg durch Reinhard Goebel als Solo-Oboistin für sein renommiertes Barockorchester Musica Antiqua engagiert. Ihre frühe Versiertheit brachte es mit sich, dass sie bald als Gast in die international bekanntesten Konzertsäle Eingang fand: Nicht nur in die New Yorker Carnegie Hall, auch ins Art Center von Seoul, ins Concertgebouw Amsterdam und in den Pariser Salle Pleyel führte sie ihr Weg als Künstlerin, der ganz dem „best practice“ des (umfangreichen) Repertoires für ihr Instrument geschuldet ist.

Susanne Regel tritt in den weltweit gefragtesten Ensembles für Alte Musik auf, etwa mit dem Amsterdam Baroque Orchestra unter Ton Koopman (Folle Jounée de Nantes, Pymouss, 24.1.2009, GNU Free Doc. Lic.).
Susanne Regel tritt in den weltweit gefragtesten Ensembles für Alte Musik auf, etwa mit dem Amsterdam Baroque Orchestra unter Ton Koopman (Folle Jounée de Nantes, Pymouss, 24.1.2009, GNU Free Doc. Lic.).

Außer auf zahlreichen prominenten Festivals war Susanne Regel bislang an deutlich mehr als 100 Tonaufnahmen beteiligt und spielte unter anderem mit John Eliot Gardiner und den English Baroque Soloists Bach-Kantaten ein, bei denen der Solo-Oboe bekanntlich häufig ein melodischer Sonderrang – gleichberechtigt der menschlichen Stimme – zukommt. Sie musizierte sowohl unter Petra Müllejans im Freiburger Barockorchester als auch mit Lars Ulrik Mortensens Concerto Copenhagen, mit Ton Koopmans Amsterdam Baroque Orchestra und dem Cremoneser Ensemble L‘ Aura Soave, zu dem der weltbekannte Fagottist Sergio Azzolini angehört. Neben ihrer Dozentinnentätigkeit an der Karlsruher Musikhochschule und in Trossingen bildet sie Meisterklassen in Los Angeles, Washington und St. Petersburg aus.

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