Mit oder ganz ohne Herbststimmung

Eher selten ist Giacomo Meyerbeers Oper Die Hugenotten auf der Musiktheaterbühne zu sehen. Das Theater Kiel hat diesen Schritt Ende September gewagt und mit der Choreographie von Joanna O’Keeffe und unter der Leitung von Daniel Carlberg eine eher historisch fundierte Inszenierung geschaffen. Am Freitag, den 11. November sowie am Samstag, den 26. November – jeweils mit Beginn um 19 Uhr – ist das mehr als dreistündige Monumentalopus auf dem überaus gewichtigen und beinahe zeitlosen Hintergrund der religiösen Intoleranz in der Herbstsaison noch zu sehen, außerdem am 15. Dezember. Das 500. Reformationsjubiläum könnte durchaus als Anlass für die neue Bühnenfassung im nördlichsten Bundesland gesehen werden.

Eher ungewöhnlich, aber passend zum 500. Reformationsjahr ist derzeit Giacomo Meyerbeers Oper 'Die Hugenotten' am Opernhaus Kiel - im Bildvordergrund rechts von der Mitte - zu sehen (Rodney Burton, 26.9.2004, CC-Liz.).
Eher ungewöhnlich, aber passend zum 500. Reformationsjahr ist derzeit Giacomo Meyerbeers Oper ‚Die Hugenotten‘ am Opernhaus Kiel – im Bildvordergrund rechts von der Mitte – zu sehen (Rodney Burton, 26.9.2004, CC-Liz.).

Neben rotleuchtenden wählte Domenico Franchi für die Kieler Rigoletto-Interpretation, die seit Oktober im Programm ist, gleichfalls eher dunkle Farben. Verdis überaus populäres Musikdrama ist in diesem Jahr noch am kommenden Samstag und am Dienstag, den 13. Dezember zu erleben. Die Titelrollen singen Hye Yung Lee als Gilda, Yoonki Baek im Kostüm des Herzogs von Mantua und Amartuvshin Enkhbat als dessen Hofnarr Rigoletto. Das 5. Philharmonische Konzert am 15. und 16. Januar prunkt in der Ostseestadt mit den brillantesten Konzertmeisterstücken der Barockzeit, unter anderem Händels Wassermusik und Geminianis La Follia sowie Gianluca Capuano am Pult im Kieler Schloss, während Evita, My Fair Lady und Delibes‘ Ballett Coppélia als „Dauerbrenner“ auch im neuen Jahr 2017 das Publikum anziehen werden.

Am Theater Kiel ist Leo Delibes' Ballett 'Coppélia' am 14. und 21. Januar 2017 zu sehen (im Bild eine Aufführung des English National Ballett, scilystuff, 12.3.2008).
Am Theater Kiel ist Leo Delibes‘ Ballett ‚Coppélia‘ am 14. und 21. Januar 2017 zu sehen (im Bild eine Aufführung des English National Ballett, scilystuff, 12.3.2008, CC-Liz.).

Im Zentrum der Republik hatte das Erfurter Theater die wahrhaft glückliche Idee, mitten im derzeit überwiegend grauen und nasskalten November, nämlich am Samstag, den 19. November um 19.30 Uhr, die Premiere von Mozarts Cosí fan tutte zu platzieren. Man darf auch auf Überraschungen gespannt sein, sollte man die Matinee dazu am 6. November verpasst haben, zu deren Anlass sich das singende und spielende Ensemble mitsamt dem Regieteam vorstellte.

Theaterzettel zur Uraufführung von Mozarts 'Cosí fan tutte' am 26. Januar 1790 im Wiener Burgtheater (p.d.)
Theaterzettel zur Uraufführung von Mozarts ‚Cosí fan tutte‘ am 26. Januar 1790 im Wiener Burgtheater (p.d.)

So viel verrät die Vorankündigung, dass neben der norwegischen, in Oslo und an der Manhattan School of Music ausgebildeten Sopranistin Margrethe Fredheim und Sharon Carty auch Katja Bildt, Won Whi Choi und Máté Sólyom Nagy die Hauptrollen übernehmen.

Wer zur Premiere keine Karte mehr ergattert, hat noch die Gelegenheit, dieses neue Erfurter Opernfeuerwerk am 27. November um 18 Uhr und am 28. Dezember um 19.30 Uhr zu erleben. Es dirigieren im Wechsel Joana Mallwitz und Samuel Bächli. Am 15. November um 18.30 Uhr können Interessierte schon im Vorfeld einer Orchesterprobe beiwohnen.

 

 

 

 

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