Sie interessiert sich sowohl für die neue deutsche und englische als auch fernöstliche Belletristik und konzentriert sich in vielen ihrer Kompositionen auf die musikalische Umsetzung oder Kommentierung von international bekannter Literatur: Nancy van de Vate, aufgewachsen in Plainfield im Bundesstaat New Jersey. An der renommierten New Yorker Eastman School of Music studierte sie Klavier, anschließend an der University of Mississippi und an der Florida State University Komposition.

Damit noch nicht „zufrieden“ spezialisierte sich van de Vate, einem gewissen Zeittrend folgend, am Dartmouth College und der University of New Hampshire auf Studium und Entwicklung elektronischer Musik. Zwischenzeitlich nahm sie neben der Kompositionslehre in den USA auch ein Engagement als Professorin in Jakarta wahr und unterrichtet seither in Wien am Institut für Europäische Studien.
1958 wurde das Opernpublikum auf Ihre musikdramatische Umsetzung eines Gedichts von Robert Frost aufmerksam: The Death of the Hired Man. In neuester Zeit bearbeitete sie Werke der Dramatiker Shakespeare und Eugene O ‚Neill für das Musiktheater.
Sie war an der Entstehung der Libretti häufig selbst beteilgt, etwa im Fall der deutschsprachigen Kinderoper Der Herrscher und das Mädchen (1995) oder bei der Bearbeitung von J.M. Synges Bühnenstück In the Shadow of the Glen (1994). Die Verarbeitung des ersten Weltkriegs in Erich Maria Remarques Romanen beschäftigte sie ebenso nachhaltig. So entstand die Literaturoper Im Westen nichts Neues, die sie in englischer Sprache 1990 vertonte, die jedoch erst 2003 zunächst in Osnabrück auf deutsch, dann auch auf englisch in New York uraufgeführt wurde.

Nicht zuletzt schrieb Nancy van de Vate aber zahlreiche Orchesterwerke: Konzerte für Violine, Viola, Cello, Klavier, Harfe und Schlagzeug vor allem und in den Jahren Ihres zweiten akademischen Daseins als Dozentin in Jakarta Gema Jawa, „Echoes of Java“ (1984) und Pura Besakih, „Besakih Temple“ (1988), das sich auf eine Anlage auf Bali bezieht. Ein ähnliches Interesse an den Bauten der indonesischen Kultur zeigte übrigens 60 Jahre zuvor schon der Pianist Leopold Godowsky, als er seinen Zyklus Java Suite für Klavier komponierte …
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