Schlagwort: W.A. Mozart
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Über Agogik
Bei jeglicher musikalischer Aufführung geht die Art des Vortrags mit der für die einzelnen Abschnitte gewählten oder passenden Dynamik einher. Der Modus verdeutlicht die Taktart, den harmonischen Bau und die motivische Struktur des Satzes. Verkürzt, aber dennoch genau genug formuliert bedeutet Agogik die Modifikation des Tempos, das in etwa seit der Wiener Klassik standardmäßig im…
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E.T.A. Hoffmanns Beitrag zur Orchestermusik
Da die Manen W.A. Mozarts ohnehin im literarischen Werk des Königsbergers Spuk treiben, ist es nicht verwunderlich, dass der in vielerlei Künsten versierte E.T.A. Hoffmann, der sich den Beinamen Amadeus gab, dem Bewunderten – bei aller Arbeit an Opern und Kirchenliturgischem – auch ein Denkmal in symphonischer Musik setzte.
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Puzzleteile formen ein Ganzes
Orm Finnendahls Versatzstücke für Klavier und Zuspielband aus dem Jahr 2014 beleuchten auf unterschiedliche Weise wie im Experiment das Verhältnis vom Individuum zur Maschine, zur Elektronik und umgekehrt, wobei verschiedene Techniken am Instrument unter Einbezug von Improvisation erprobt werden. Heterogenität bei Potpourris zum Beispiel bezeichnet etwas völlig Anderes: Hier werden Elemente aus unterschiedlichen Entstehungszusammenhängen mehr oder…
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Das allererste …konzert und seine frühen Kinder
Vielleicht war der Barockdichter und -komponist Johann Beer (1655 – 1700) der erste Kreative in der Musikgeschichte, der für das hier gefragte Instrument zusammen mit einem ähnlichen ein Doppelkonzert schrieb, das ungefähr auf 1680 zu datieren ist, da es nur in einer späteren Abschrift vorliegt. Die beiden Blasinstrumente kommen hier nur sparsam zum Einsatz und weisen…
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Der Fall Casadesus
Wer glaubt, Musikinformationen im Netz seien, weil sie selten politische oder private Interessen inhaltlich direkt berührten, weitestgehend fälschungssicher, sollte darauf nicht immer vertrauen. Doch steckte im Fall der klassischen Kunstmusik hinter einem Plagiat öfter sogar eine gute Absicht, wie das Magazin Ceryx in seiner Juliausgabe 2005 berichtet: Haydn riet Beethoven, Kompositionen in seinem Namen zu edieren,…
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Für Melodienscanner
Im 18. und 19. Jahrhundert entwickelte sich bei verspielten Naturen unter den Tonsetzern die Mode, eine einzige Oper gemeinsam zu gestalten, einem bunten musikalischen Gemüsesalat ähnlich, allerdings en détail planvoller konzipiert. Es wurde mit der italienischen Bezeichnung für die Zahl hundert – demnach Cento (oder Centone) – benannt, war der Idee nach aber nichts Neues, denn…