Schlagwort: Thomas Mace
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Tempo rubato – die Freiheit des Spielers
Die genaue Einhaltung des Metrums, namentlich in Gesangspartien, war kaum jemals geltende Konvention der musikalischen Praxis, abgesehen vielleicht von mancher strengen monodischen Liturgie der Kirche. Ganz im Gegenteil: Die freie Nutzung einer vorgegebenen Melodie oder eines Notentexts als partikulare und weitergehende Improvisation (hinsichtlich der Zeitwerte) war in allen Kulturen die Norm, zumal in folkloristischen Zusammenhängen, seien es Tänze…
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Sprunghaft nach der Pavane
Ein Tanz kommt selten allein – diese Feststellung gilt bereits für frühe handschriftliche oder gedruckte Notenbücher: Pierre Attaingnants Sammlung Six gaillardes et six pavanes avec treze chansons musicales à quatre parties von 1529/30 enthält daher Beispiele für Renaissancetänze , die wohl regelmäßig in einer einzigen Veranstaltung hintereinander erprobt wurden. Nebenbei bemerkt hatte der rührige Nordfranzose kurz zuvor…