Schlagwort: Thoinot Arbeau

  • Würde und Ausgelassenheit

    An der Schwelle zur Barockzeit bezeichnete man nicht nur einen speziellen, sondern nahezu alle Tänze, bei denen nicht gehüpft und gesprungen werden musste, als „niedere Tänze“, basses danses; demnach hat der Begriff nichts mit einer etwaigen Herkunft von Schichten unterhalb des Hofes zu tun – das Gegenteil ist vielmehr der Fall. Obgleich der ursprünglich so…

  • Spielarten der Courante

    Ihre Blütezeit feierte die mit einem Auftakt versehene geschwinde Courante in Frankreich schon ab 1600 und rückte dort bald zum wichtigsten Tanz überhaupt auf. Dies zumindest erwähnt Marin Mersennes auch musikpraktisch angelegtes Handbuch Harmonie universelle von 1636. Die ursprüngliche, etwas rumpelige Derbheit verlor sie in ihren leichtfüßigeren Versionen am Hof Ludwig XIV. rasch. Nach der Ouvertüre…

  • Folia, Canario & Rondella aragonesa

    Am westlichen Rand der iberischen Welt, in portugiesischen Hofchroniken sind erstmals die Vorformen der Folia bezeugt. In Dichtungen Gil Vicentes und anderer Autoren tauchen sie als Tanz- und Gesangsdarbietungen auf. Allerdings bleiben ihre Melodien und Formen zunächst im Dunkeln. 1611 beschreibt sie de Covarubbias als lautstark begleitete Vorführung verkleideter, vermummter Tänzer, die dem Wortsinn den Anschein erwecken…

  • Brando – nicht immer ein Schauspielername …

    Einer der ältesten heute noch bekannten europäischen Kunsttänze ist der Branle, in Italien auch als Brando bekannt. Der aus dem 12. Jahrhundert überlieferte Kettentanz kannte von Region zu Region unterschiedliche Schrittfolgen. Namengebend war eine charakteristische Bewegung, die er erforderte, nämlich sich von einer Seite auf die andere zu wiegen. Hier ist aber nur der Schlussschritt gemeint,…