Schlagwort: Theorbe

  • Eigenständige Künstlerin statt „guter Tochter“

    Eigenständige Künstlerin statt „guter Tochter“

    Das Wunderkind aus Florenz Il primo libro delle musiche, 1618 veröffentlicht, war das einzige Buch der einunddreißigjährigen Virtuosin Francesca Caccini, das unmittelbar aus ihrer persönlichen Gesangsübung entstanden ist. Es handelt sich um eine der größten Sammlungen von Kammermonodien überhaupt, die verschiedene Vokalformen der Zeit repräsentieren: Sonetti, Ottave, Ottave sopra la Romanesca, Canzonette, Mottetti, Hinni, Arie,…

  • Im Style brisé

    Unregelmäßig arpeggierte Akkorde mögen zunächst als manierierter Einfall der schnörkelreichen Zopfzeit gelten. Sie wurden aber im 17. Jahrhundert auch eingesetzt, um Sturm im Wasserglas der etablierten Schulen zu entfachen. In Frankreich standen sich im 17. Jahrhundert jedenfalls verschiedene konkurrierende Moden des Lauten-, Theorben-, Gitarren- und Gambenspiels gegenüber: Der „gepflegt“ polyphone Stil der so genannten Französischen Lautenschule entwickelte sich…

  • Podium frei für das Semperconsort

    Bislang sind zwar nur zwei Einspielungen von Sonatenzyklen des Komponisten Giovanni Battista Vitali (1632 – 1692) mit dem SEMPERCONSORT aus den Jahren 2009 bis 2010 greifbar, doch lässt die außerordentliche Virtuosität, Kennerschaft und Munterkeit der vier, später sieben „am Projekt“ beteiligten Musiker hoffen, dass in Zukunft nicht nur weitere Konzerte gegeben werden, sondern die international noch…

  • Frühbarocke Concerti – frisch vom Warschauer Hof

    Es scheint so, als wäre Adam Jarzębski (1590 – 1649) einer der vitalen Nachfahren der „craftsmen“ oder Kraftgenies der Renaissance im Sinne Leonardo da Vincis gewesen: Er fungierte nämlich im öffentlichen Leben nicht nur als Geiger und angesehener Hofkomponist unter den polnischen Königen Sigismund III. und Wladyslaw IV., sondern ebenso als Baumeister und Literat. Über Kindheit…

  • Wenn die Theorbe die erste Geige spielt …

    Wie Violine, Klarinette und Fagott hat auch die Laute ihre Bassvariante, nämlich die Theorbe oder Erzlaute, ein im Konzertbetrieb und ebenso bei Einspielungen bislang vernachlässigtes Instrument, das wegen seiner Klangschönheit eigentlich mehr Beachtung verdient hat. Als konzertantes Soloinstrument ist sie in Notenmanuskripten der Alten Musik aber selten anzutreffen. Dies mag auch daran liegen, dass die Besetzungen variierten:…