Schlagwort: Roméo et Juliette
-
Engelsstimmen über der Tiefe
Eine Fliesenillustration am U-Bahnhof Deutsche Oper in Berlin verewigt einen französischen Komponisten der Romantik, dem (nicht nur) gelegentlich ein Hang zum Empfindsamen ebenso nachgesagt wurde wie eine leicht schwebende, gesanglich gefällige Melodie- und Orchesterstimmenbehandlung. Charles Gounod (1818 – 1893) verzichtete auf übertriebenes Pathos, die Auslotung der Extreme und suchte nach einer lyrischen Musiksprache, die manchmal Volkstümliches einbezog.
-
Figurationen des Fremden
Man braucht gar nicht von der Faszination des Exotischen in der Begegnung mit ganz anderen Kulturen, wie sie in einem eher plakativen Sinn The Indian Queen und die Ballettoper Les Indes Galantes vorführen, auszugehen. Bereits in der Substanz der melodischen Sequenz, etwa in der Aufeinanderfolge mehrerer Halbtonschritte in eine Richtung, liegt eine „Verfremdung“ vor. Ebenso gilt dies natürlich…
-
Zündende Ideen
Aktuelle Werke von Sarah Nemtsov und Marko Nikodijevic waren in den vergangenen zwei Jahren häufiger am Theater Erfurt zu hören, ebenso Vito Žurajs Kompositionen. Der Slowene aus Maribor mit Jahrgang 1979 legte eine steile Karriere sowohl in der Hauptstadt seines Heimatlandes als auch nach Studienjahren an zwei renommierten deutschen Hochschulen hin. Seit 2015 hält er eine Professur für…