Schlagwort: Romanesca
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Was wissen wir über historische Improvisation?
Anhaltspunkte, wie in Renaissance und früher Barockzeit improvisiert wurde, liefern uns die weitestgehend freien melodischen Modelle, wie sie in der sonata da camera in der Regel die Oberstimme einer instrumentalen Komposition, häufig durch die Violine repräsentiert, liefert. Da um 1600 herum häufig nur zwei oder drei Stimmen in- oder exklusive Basso continuo notiert wurden, die Ensembles…
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Ein Etikettenraub?
Da Links zur musikarchäologischen Beweisführung fehlen, kann sich Paris vorerst weder für Helenas noch für Aphrodites Apfel entscheiden: Es bleibt einstweilen ungeklärt, ob der appellative Sammelbegriff Romanesca italischen oder iberischen Ursprungs ist, wobei für die Möglichkeit des letzteren die Gattung der Romances als Argument angeführt wurde. Von der Mitte des 16. Jahrhunderts an taucht der hier und…
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Sprunghaft nach der Pavane
Ein Tanz kommt selten allein – diese Feststellung gilt bereits für frühe handschriftliche oder gedruckte Notenbücher: Pierre Attaingnants Sammlung Six gaillardes et six pavanes avec treze chansons musicales à quatre parties von 1529/30 enthält daher Beispiele für Renaissancetänze , die wohl regelmäßig in einer einzigen Veranstaltung hintereinander erprobt wurden. Nebenbei bemerkt hatte der rührige Nordfranzose kurz zuvor…
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Folia, Canario & Rondella aragonesa
Am westlichen Rand der iberischen Welt, in portugiesischen Hofchroniken sind erstmals die Vorformen der Folia bezeugt. In Dichtungen Gil Vicentes und anderer Autoren tauchen sie als Tanz- und Gesangsdarbietungen auf. Allerdings bleiben ihre Melodien und Formen zunächst im Dunkeln. 1611 beschreibt sie de Covarubbias als lautstark begleitete Vorführung verkleideter, vermummter Tänzer, die dem Wortsinn den Anschein erwecken…