Schlagwort: Niels Wilhelm Gade
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Gades Anfänge
Natürlich ist es kein Zufall, dass Niels Wilhelm Gades erste „offizielle“ Instrumentalkomposition das Scherzo zu einem Klavierquartett in cis-Moll für dessen gängigste Besetzung mit Violine, Bratsche und Violoncello war. Um 1836 war er nämlich (sicherlich einer der jüngsten) Geiger an der Königlichen Kapelle zu Kopenhagen, studierte aber gleichzeitig bei Andreas Peter Berggreen Komposition; für einen Anfänger im…
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An Dänemarks Küsten
Wenigstens zwei große Klassik-Festivals stehen beim nördlichen Nachbarn in diesem Sommer an: das Internationale Kammermusikfestival in Esbjerg, in der Kirche von Hjerting und den Gotteshäusern von Fanø, vor allem aber das Kopenhagener Opernfestival mit seinen Freiluftaufführungen. Von letzteren werden etliche – dank des regulär stabilen trockenen Sommerwetters – auch tatsächlich stattfinden werden.
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Geburtsstunde der norwegischen Romantik
Mit einer gewissen Verzögerung setzte in Norwegen die Entwicklung der romantischen Musik ein. Eine sonst übliche öffentliche Förderung von Komponisten gab es hier im hohen Norden Europas lange Zeit nicht, da kein eigener Königshof existierte, von dem aus die Entfaltung eines breiteren Musiklebens möglich gewesen wäre; vielmehr hing es wesentlich vom Engagement der Organisten, Kantoren und Stadtmusikanten ab,…
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Französische Eleganz neben preussischer Pickelhaube
Zeit seines Komponistendaseins widmete sich einer der begabten Schüler des exzentrischen Autodidakten Hector Berlioz eher außergewöhnlichen oder wenigstens exoterischen Themen – bedingt durch eine mehrjährige Behördentätigkeit als junger Mann in Algerien: 1850 brachte der spätere Kritiker des Courrier de Paris Ernest Reyer (1823 – 1909) die orientalische Symphonie Le Sélam für Soli, Chor und Orchester aufs Podium,…