Schlagwort: Mieczysław Weinberg

  • Gedankenschwer oder -verspielt

    An den Rand Europas wurde im Zweiten Weltkrieg und zur Zeit der sowjetischen Satellitenstaaten auch die Musik Mieczysław Weinbergs verdrängt; die mangelnde Beachtung seines Werks damals, das derzeit eine Renaissance erfährt, hat analog hierzu mit der kulturpolitischen Ausklammerung seiner ästhetischen Ausrichtung zu tun; Negierung und Diktat machten ihm in ähnlicher Weise das künstlerische Dasein schwer wie seinem…

  • Molto espressivo ma moderato

    Überraschung ist garantiert, wenn man das Booklet der aktuellen Einspielung des ORF Radio-Symphonieorchesters aufschlägt und sofort konfrontiert wird mit zwei gutgelaunten hochrangigen Künstlern nebeneinander auf einem Foto von 1948, die außer ihrer synchronen Lebenszeit in Russland nichts miteinander gemein hatten, vielmehr „unfreiwillige“ Antipoden darstellten: Gemeint sind Dmitry Kabalevsky und Mieczyslaw Weinberg, der von der Musikkritik gerne…

  • Echos, Perspektivwechsel, Avantgarde

    Genau genommen relativiert sich der Neuigkeitswert eines Forschungsbeitrags, wenn man bedenkt, dass manche Fachartikel bis zu zwei Jahre bei den Redaktionen in der Warteschleife schlummern, bis sie ans Tageslicht der Öffentlichkeit kommen. Allerdings ist es in Wissenschaftsredaktionen üblich, dass dem inhaltlich zu 100% selbstverantwortlichen Autor eine Aktualisierung eines nicht mehr ganz so aktuellen Aufsatzes nahegelegt wird. Natürlich…

  • Minore non troppo

    Der englischen Barockmusik eignet, nicht zuletzt bedingt durch die Gebundenheit an den Charakter der anglikanischen Messkompositionen und Anthems aus der Zeit William Byrds, die Konzentration auf kontrapunktische Engführung in einem streng begrenzten Ambitus. Henry Purcell vermochte diesen in seinen Bühnenmusiken und auch in Opern wie King Arthur oder The Indian Queen zu lockern und zu erweitern.