Schlagwort: melbourne

  • Projekt Semaphore

    Selbst in den Lebensläufen australischer Komponisten, deren Spuren zwischenzeitlich ja häufiger nach Europa führen, ist ein Aufenthalt in den Niederlanden ungewöhnlich. Kate Neal vervollkommnete sich nach Jahren ihrer „Grundausbildung“ am Victorian College of the Arts in Melbourne bei Mary Finsterer am Königlichen Konservatorium Den Haag mit Louis Andriessen und am Sweelinck Konservatorium Amsterdam in dem unkonventionellen Spezialgebiet Karnatische Musik-Studien bei…

  • Griechisch bewegt

    Einen Großteil ihrer Schaffensjahre verbrachte die aus Melbourne stammende Komponistin, Musikkritikerin und Pianistin Peggy Glanville-Hicks (1912 – 1990) in den Vereinigten Staaten, wo sie unter anderem lange als Direktorin des Composer’s Forum der Columbia University in Manhattan wirkte. Eine Zeitlang arbeitete sie als Kritikerin für das renommierte Blatt New York Herald Tribune. Zu ihren praktischeren Arbeiten zählte die…

  • Stilfusion ohne Scheuklappen

    Welche Fusion ein chinesisch geprägtes Elternhaus, eine Kindheit in Brunei, ein Studium der Philosophie in Queensland, der Komposition in Melbourne und Amsterdam zusammen mit einem ausgeprägten Individualstil erzeugen kann, das führt derzeit die Australierin Liza Lim vor. Sie arbeitete mit dem SWR-Sinfonieorchester zusammen und leitete zwei Jahre hindurch das Sydney Symphony Orchestra. Momentan lehrt die 1966 in…

  • Ernster Stoff mit Capricen

    Ernster Stoff mit Capricen

    Nicht alleine den Zeitgenossen galt Charles Gounod (1818 – 1893) als Neuerer des französischen Musiktheaters, da er gerade mit Faust (Margarethe) 1859 den Typus des drame lyrique einführte. Funktion der Musik war es nunmehr, die innere Handlung zu spiegeln, gleichzeitig „einfach“ und dennoch artifiziell zu sein. Die Oper hatte nicht nur deshalb anhaltenden Erfolg bis…

  • Hinter ACME …

    … verbirgt sich zum einen das griechische Wort für den „entscheidenden Augenblick“, zum anderen der danach (selbst)bewusst gewählte Name einer experimentell orientierten Gruppe von performanzorientierten Komponisten aus Adelaide. Dieser absichtsvoll unakademisch auftretenden Vereinigung gehörte zwischen 1993 und 1995 auch die 1974 geborene Melita White an, die aus ihrem Mitwirken wesentliche Impulse für ihr eigenes, deutlich experimentelles…

  • Spagat zwischen den Kontinenten

    Während ihrer aktiven Zeit als Hochschullehrer blieben manche bedeutenden Komponisten eher ihrer theoretischen Werke wegen im Gedächtnis. So erging es auch dem australischen Pianisten Ernest Hutcheson (1871 – 1951), dessen Elements of Piano Technique, The Literature of the Piano und Elektra: A Guide to the Opera nachhaltiger wirkten als das Konzert für zwei Klaviere, seine Symphonie oder…

  • Bruckners Symphonien im Licht der Melodik

    Bruckners Symphonien im Licht der Melodik

    In den letzten Jahren machte sie insbesondere durch ihre Interpretationen der Symphonien Anton Bruckners von sich reden, auch auf Ton- und Bildträgern: Die gebürtige Australierin Simone Young ist seit 2005 Intendantin und Chefdirigentin des Hamburgischen Staatsorchester, nachdem sie dort schon 9 Jahre zuvor debütiert hatte und zum Zeitpunkt ihres Antritt am Pult der bedeutenden Orchester in…

  • Seele und Eleganz

    Wegen seiner auch für damalige Verhältnisse extrem aufwändigen Hochzeitsfeier mit der schwedischen Künstlerin und Dichterin Ella Ström wäre man versucht dem US-amerikanischen Komponisten australischer Herkunft Percy Grainger (1882 – 1961) übersteigertes Standesbewusstsein zu unterstellen. Doch handelte es sich um eine ausgesprochene Liebesheirat, zu deren Feier ein Konzert von sage und schreibe 20.000 Zuhörern gegeben wurde: Im Hollywood Bowl…

  • Die scheinbare Beliebigkeit: Neues von Jane Stanley

    Beim Hineinhören in die „Appetithäppchen“, die sie im Cloud-Format auf ihrer eigenen Website veröffentlicht hat, erhält man schon einen Begriff von der persönlichen Musiksprache der australischen Komponistin, die derzeit in Schottland lebt. Sie stellt sich in harmonischer wie melodischer Faktur eines Teils dar als scheinbar aleatorisches Experiment mit Wurzeln in der dodekaphonen Reihentechnik, die einen ständigen…

  • Die vergessene Gitarre zum Leben erweckt

    Während des Adelaide Festivals im Jahr 1990 gelangte Phillip Houghtons bis heute über Australien hinaus beliebte wenngleich unspektakuläre, griechisch inspirierte „Suite“ Stélé durch den Gitarristen John Williams zur Uraufführung. Ursprünglich hatte der malende Anhänger von Jazz-, Folk- und Rockklängen keinerlei Ambitionen, sich einem Instrument klassischer Herkunft zu widmen, im Gegenteil: Als Kind traf er mit einem Ball die Gitarre,…