Schlagwort: Ludovico Zacconi

  • Gestohlene Zeitwerte

    Zeit wird abgezogen und (nicht immer wieder) dazugegeben: Als Möglichkeit im mehrstimmigen Musizieren breitete sich das Tempo rubato, abgeleitet von „rubamento“ wohl schon vor seiner theoretischen Beschreibung durch Ludovico Zacconi im Jahr 1592 aus; Temposchwankungen dieser Art innerhalb eines Stücks wurden  als Spielvorgabe wohl seit Ende des 16. Jahrhunderts gebunden vorgeschrieben.

  • Tempo rubato – die Freiheit des Spielers

    Die genaue Einhaltung des Metrums, namentlich in Gesangspartien, war kaum jemals geltende Konvention der musikalischen Praxis, abgesehen vielleicht von mancher strengen monodischen Liturgie der Kirche. Ganz im Gegenteil: Die freie Nutzung einer vorgegebenen Melodie oder eines Notentexts als partikulare und weitergehende Improvisation (hinsichtlich der Zeitwerte) war in allen Kulturen die Norm, zumal in folkloristischen Zusammenhängen, seien es Tänze…