Schlagwort: Leonard Bernstein

  • Festivals – vom Wilden Westen bis New England

    Ein gewisser Kontrast wird von den Veranstaltern des Santa Fe Opera Festivals selbst eingestanden: Die aride, teils steppenhaft-karge Landschaft New Mexicos lässt Besucher von auswärts nicht eben ein florierendes Musikbühnenprogramm (absolut) klassischen Zuschnitts erwarten …

  • McCarthys Schatten

    Neben Schriftstellern wie Howard Fast, Arthur Miller, Thomas Mann oder Orson Welles hatten in der von Verschwörungstheorien geprägten, dezidiert antikommunistischen McCarthy-Ära auch Komponisten zu leiden. Erinnert sei hier nur an mittelbar oder unmittelbar betroffene Prominente wie Aaron Copland, Elmer und Leonard Bernstein, Dimitri Mitropoulos, Otto Klemperer oder Hanns Eisler, denen staatsgefährdende Machenschaften unterstellt wurden. Ein Beschluss von Regierungsseite…

  • Über den Tellerrand gehört

    Die Mischung macht es: Statt Beethoven in Bonn, Brahms in Hamburg und Bach in Bückeburg einseitig überzustrapazieren, sollte der Blick in die Welt (der Musikereignisse) geweitet bleiben. Im Restaurantambiente der Location Verdi – Italian Kitchen in Londons Royal Albert Hall kann man am 7. Oktober zwei Stunden vor der eigentlichen Tea Time als Event der Reihe Live Opera den Tenor Ben…

  • Passages

    1995 und damit ein Jahr bevor Adrienne Elisha beim Warschauer Herbst als Komponistin und Bratschistin in eigener Sache auftrat, feierte ihr Orchesterwerk Passages Geburtstag. Der Titel bezeichnet gewissermaßen das Phänomen Musik als solches, da dieses per se durch ein der Zeitlichkeit unterworfenes Entstehen und Verwehen, seinem etymologischen Gehalt nach aber auch durch das „Leiden“ an dieser Vergänglichkeit charakterisiert sein…

  • Die Noten im Reisegepäck

    Leonard Bernstein und sein höchst rühriger Mentor Sergei Koussevitzky brachten von einer Israelreise zu Beginn  der 1950er Jahre eine ganze Reihe aktueller Kompositionen mit. In den Vereinigten Staaten hatten sich die zuständigen Konzertveranstalter allerdings, wie uns Peter Gradenwitz informiert, fast ausschließlich für das klassische und romantische Repertoire interessiert. Nun aber galt es auch das Publikum mit weniger…

  • Zum Start in laue Hochsommerabende

    Nicht nur Gioacchino Rossini bewies in seinen komischen Opern einen Sinn für abendliche Stelldichein-Szenerien, mit Vorliebe zur Sommerzeit in einem ansprechenden Ambiente, häufig einer Parklandschaft. Die geheimnisvolle, romantische Atmosphäre eines halbwilden Gartens erweckt Götterbilder zum Leben und markiert die Zeit, in der sich Verliebte treffen. In vielen europäischen und amerikanischen Filmen dient die Party vor Sonnenuntergang auf…

  • Cello allround

    Das Konzert für Violoncello und Blasorchester von Friedrich Gulda stand in mehrfacher Hinsicht im Zentrum des gestrigen elften und letzten Symphoniekonzerts der Spielzeit 2015/16 am Theater Erfurt. Joana Mallwitz stand für die pfiffige Programmkonstellation aus Werken Bernsteins, Guldas und Strawinskys nicht nur höchstpersönlich am Pult, sondern gab dem Publikum auch eine komprimierte Vorstellung von ihren…

  • Die vielen Gesichter der leichteren Muse

    Schafften es die bedeutendsten Komponisten der Operette in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, vergessen zu machen, dass sich das Genre wesentlich aus den Gesängen zur Wiener Posse und zum Volkstheater nährte? Mit seinen Wurzeln im Stegreiftheater der Commedia dell’Arte und in der englischen Ballad Opera hatte es die Operette gerade in Franz Lehárs Jahren nicht leicht, sich im…

  • Einsteins Traum in Musik

    An Cindy McTees prägnanten Charakterstücken, dem California Counterpoint etwa, den Ballets for Band, Finish Line oder Fanfare zeigt sich, dass die aus dem Bundesstaat Washington stammende Komponistin, die übrigens seit vier Jahren mit dem Dirigenten Leonard Slatkin verheiratet ist, ästhetisch „(n)irgendwo“ zwischen Leonard Bernstein und Elliott Carter anzusiedeln ist. Aus den europäischen Studienjahren bei Krzysztof Penderecki…

  • Harfenrhapsodie, Spirituals und der blaue Planet

    Eine amerikanische Komponistin, die sich in verschiedensten Genres versuchte und in Europa tendenziell noch unbekannt ist, sollte aus der Reihe auch einmal zu einem ungeraden, nämlich 101. Geburtstag gewürdigt werden: Peggy Stuart Coolidge (1913 – 1981), die in Swampscott im Bundesstaat Massachusetts geboren wurde und nicht weit entfernt in Boston auch einen Großteil ihrer Schaffensjahre verbrachte, orientierte sich besonders…