Schlagwort: Laute

  • Barock: Epoche ohne Scheuklappen

    Barock: Epoche ohne Scheuklappen

    Grenzen- und reibungslose Beeinflussung kennzeichnet das Musikleben des Barock (Giovanni Ferraro, 21.8.2016, CC-Liz.).

  • Lautenvirtuose der Vorklassik

    Die Kobsa ist eine sechssaitige genuin ukrainische Schalenhalslaute, die bereits im 16. Jahrhundert namhaft wurde. Allerdings liegen seither und zumindest bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts zwei Varianten vor,  von denen die erste als Knickhalslaute mit der rumänischen cobză verwandt ist, die andere eine Langhalslaute darstellt. Aus ihr ging die größere Bandura hervor, deren Saiten…

  • Im Style brisé

    Unregelmäßig arpeggierte Akkorde mögen zunächst als manierierter Einfall der schnörkelreichen Zopfzeit gelten. Sie wurden aber im 17. Jahrhundert auch eingesetzt, um Sturm im Wasserglas der etablierten Schulen zu entfachen. In Frankreich standen sich im 17. Jahrhundert jedenfalls verschiedene konkurrierende Moden des Lauten-, Theorben-, Gitarren- und Gambenspiels gegenüber: Der „gepflegt“ polyphone Stil der so genannten Französischen Lautenschule entwickelte sich…

  • Lautenspiel und Liedmuster

    Lassen sich Verbindungslinien von der maurischen Zeit Portugals zur Praxis des Fado, wie ihn zum Beispiel Misia heute repräsentiert, ziehen? Oder gibt es konkrete Anhaltspunkte dafür, dass das so genannte Maqam-Prinzip, ein bestimmter Spielmodus der klassischen arabischen Musik, einst im Südwesten Europas Fuß fasste? Leider verliert sich die Historie der Musikpflege vor der Gründung des Königreichs Portugal dort…

  • Das Cembalokonzert der Markgräfin

    Viktor Lukas und seinem Ensemble ist es zu verdanken, dass Wilhelmine, die Schwester Friedrichs des Großen und (zeittypisch) unfreiwillig verheiratete Markgräfin von Bayreuth (1709 – 1758) weiter im aktiven Gedächtnis des Klassikhörers blieb: Nach einer Aufnahme von 2010 mit der Flötistin Elisabeth Weinzierl und Philipp von Morgen am Violoncello, die vorwiegend Kompositionen anderer Meister des…

  • Rhythmus schlagen, Klang färben, Melodie vorgeben

    Seinen Platz als frühestes verbliebenes Beispiel für die Verwendung der im 17. Jahrhundert hochmodernen Gitarre als Soloinstrument mit einem größeren Ensemble behauptet das Concerto grosso in D-Dur für 2 Violinen, Gitarre oder Laute und Streicher von Alessandro Stradella (1639 – 1682). Dessen illustres und hochproduktives Leben wie seine Ermordung in Genua auf offener Straße gab im übrigen noch Anlass…

  • Was ist original an der Mittelalter-Welle?

    Da aus der Epoche, die wir mit dem Fokus der Aufklärung als (düsteres) Mittelalter bezeichnen, keine mehrstimmige weltliche Musik überliefert ist, glaubten viele eine Zeit lang auch nicht an die Existenz einer solchen. Dies suchen romantikbesessene Spielleute nun auch schon seit mindestens dreißig Jahren nach Kräften zu widerlegen. Auf Stadtfesten, Jahrmärkten und Musikfestivals sind sie allerorts zu…

  • „Concerto delle Donne“ – Musik von Frauen in der frühen Neuzeit

    Die breitgefächerte Auswahl, die das Ensemble La Primavera unter Leitung von Clemence Comte für seine CD unter dem Motto „Concerto delle Donne“ traf, lässt vermuten, dass zwischen Spätrenaissance und dem Ende der Barockzeit tatsächlich noch viel mehr Musik von Frauenfeder geschrieben wurde als wir heute ahnen – einfach, weil vieles nur fragmentarisch vorhanden ist oder verlorenging. Die Ursache,…