Schlagwort: John Field

  • Trompetentöne um 1800

    Hört man die Wertschätzungskommentare bestimmter deutschsprachiger (Internet-)Radiosender, so mögen einen Zweifel angesichts der litaneiartigen Beschwörung Beethovens als des einzigen wirklichen Neuerers in der Kunstmusik des frühen 19. Jahrhunderts befallen. Felix Mendelssohn-Bartholdy, der seinerseits auf der Basis der Wiener Klassik komponierte, berief sich auf Mozart zurück und suchte an diesen anzuknüpfen und seine Satztechnik weiterzuentwickeln. Der Ire John…

  • Im Radius der Virtuosen

    Auch auf die Warschauer Musikerin Filipina Brzezińska (1800 – 1886) wirkte das Tatra-Gebirge anziehend wie ein Magnetberg auf Eisen – zur selben Zeit, wie die zahlreichen musikalischen Widmungen ihrer Kollegen, nämlich diejenigen Jan Kleczyńskis, Władisław Żeleńskis, Ignaz Paderewskis oder Zygmunt Noskowskis an die breiten Panoramen entstanden, die sich den romantisch gestimmten Wanderer-Künstlern in der wilden Landschaft boten.

  • Fields finnoschwedisches Pendant

    Stand er nur im Schatten seines eher geheimnisumwitterten Komponistenkollegen John Field? Dass er auch in den späteren Annalen der Musikhistorie anders als der sieben Jahre jüngere Pianist europaweit kaum genannt wurde, liegt wohl eher daran, dass er nicht wie dieser (mit dem Nocturne für das Klavier) eine eigene Gattung schuf, die sich einen überaus erfolgreichen Weg…

  • Kubanische Klaviervirtuosin mit klassischer Ausbildung

    Die karibische Musikpraxis zeichnet sich bekanntlich – nicht zuletzt infolge erzwungener Einwanderung – durch ihre farbenfrohe ethnische Mischung von folkloristischen Elementen untereinander sowie mit der europäischen Kunstmusik aus. Wegen des afrikanischen und teilweise auch indianischen Erbes dominiert Rhythmusvielfalt sowohl im Hinblick auf das nirgendwo so reiche Schlaginstrumentarium als auch auf das Repertoire, das Stammesritual, Karneval und…

  • Chopins Etüden – weit entfernt von Schulmeisterei

    Trockene Übungen haben Tradition. Als erstes Studienwerk für Klavier im „modernen“ Sinn gilt J.B. Cramers Étude pour le pianoforte en 42 exercices …, das in zwei Bänden 1804 erschien und 1810 wegen der großen Nachfrage bei Unterrichtenden wieder neu aufgelegt wurde. Muzio Clementi hatte allerdings bereits 1790 eine Sammlung von Préludes et exercices herausgebracht, die…

  • Vor Chopin europaweit populär: Marianne Wołowskas Kompositionen

    21 Jahre früher als Frédéric Chopin erblickte Marianne Agata Wołowska (1789 – 1831) in Warschau das Licht der Welt, studierte bei Józef Elsner und gastierte mit 32 Jahren als Pianistin in zahlreichen europäischen Metropolen, die Auftritte coram publico machten sie weltweit berühmt. Ihre 120 selbstgeschaffenen Klavierstücke, besonders das so genannte Album, in das sich Prominente wie Beethoven, Rossini, Liszt oder…