Schlagwort: Johannes Tinctoris

  • Chiffren des Inkalkulablen

    Manche Artefakte in der Musik, man denke an vielstimmige Chorwerke der späten niederländischen Polyphonie, Purcells Sonaten oder Schönbergs Sechs kleine Klavierstücke sind trotz des verstehbaren konstruktionstechnischen Hintergrunds so komplex, dass ihre Bauteile hinsichtlich Melos, Stimmenrelationen, Harmonik, Dynamik und Gliederung nur durch mehrere Zeichenparameter, also Ziffern, Klammern, Pfeile, Farbgebungen und andere klar voneinander unterschieden werden können. Durch Analyse kristallisierten sich aus methodischer Perspektive…

  • Rund um das Fagott

    Als unmittelbarer Vorläufer aller Fagottinstrumente gilt wenigstens hierzulande der Dulzian. Abbildungen aus dem Italien des 16. Jahrhunderts zeigen acht statt sieben Grifflöcher – wie bei den frühesten so bezeichneten Fagotten üblich waren. Der Dulzian taucht erstmals in einer Schrift von Johannes Tinctoris 1486 unter dem Namen dulcina auf und erstaunlicherweise lebt eine Variante der alten Dulzaina aus der…