Schlagwort: Jean Sibelius
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Nebenprodukte? Seitenstücke des Herrn Sibelius
Kammermusik und Symphonik einschließlich der programmatischen Orchesterwerke von Jean Sibelius sind in europäischen Konzertsälen gewissermaßen zuhause. Andere Produkte aus seinem Repertoire führen hier indes im internationalen Vergleich ein Schattendasein. Zu erinnern ist also zunächst an das Tanzintermezzo, das ihn neben den beiden Humoresken für Violine und Orchester vom Vorurteil des nur ernsten, zwischen Finsternis und…
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Dänischer König in der Orchestersuite
Jean Sibelius beschäftigte sich, abgesehen von bestimmten Kammermusik- und Klavierwerken, fast sein ganzes Komponistendasein hindurch – bei allem Auf und Ab an Erfolgen – mit programmatischer Musik, wovon auf den vordersten Plätzen Schauspielmusiken wie Tapiola, Pohjolas Tochter, En Saga, Die Okeaniden und Der Barde zu nennen sind. Ganz im Zentrum seines Interesses stand die nordische…
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Stoffe, aus denen die Träume sind
Das Wandern von Melodien durch ein vielfältiges Spektrum der Harmonien und über Tonleitern hinweg macht Sergej Rachmaninoffs Orchesterwerke und ganz besonders die Klavierkonzerte zum Stoff, aus dem die Träume (des Publikums) sind. Von dieser Besonderheit zeugte auch das Spiel der georgischen Pianistin Tamar Beraia am Abend des 26. April mit dem Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 d-Moll im Theater Erfurt.
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Skandinavische Weihnachtsmänner
Der Norden – eine Kältekammer? Was das hausinwendige Leben zur Weihnachtszeit betrifft, trifft dies ganz offensichtlich weniger zu, denn zum „Jul(e)aften“, dem Heiligen Abend und den nachfolgenden Tagen widmeten dänische, schwedische, norwegische, finnische und isländische Komponisten reichlich Weihnachtsmusik. Herz(- und hirn)erwärmend im dunklen, frostigen Dezember sind jedenfalls unter anderem Diderik Buxtehudes Advents- und Weihnachtskantaten Das neugeborne Kindelein,…
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Ausweichmanöver
Mag sein, dass in und um Beethovens Ära hastig nach dem Notenpapier gegriffen wurde, wenn für die eine oder andere Klavierkomposition wenig Zeit blieb, da andere Verpflichtungen warten: Die Verniedlichungsvariante oder kleine Schwester der Sonate galt vorwiegend seit der Wiener Klassik als einfach zu spielendes Stück für zwischendurch, sicher auch geeignet im Unterricht mit „falschen Anfängern“.…
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Wahre Poesie in Tönen
Sprunglebendig im eigentlichen Wortsinn eröffnete die amtierende Musikdirektorin des Salzburger Landestheaters, Mirga Gražinyte-Tyla, das 6. Sinfoniekonzert der Saison am Theater Erfurt mit der Ballettsuite Nr. 4 aus Mieczysław Weinbergs Ballett Burattino oder Das goldene Schlüsselchen. Die junge litauische Dirigentin ließ dem Werk des Warschauers seine manchmal schroffen Ecken und Kanten, die durch kurze rhythmisch prägnante Motiv- und…
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Immer wieder Applaus – für ein ungewöhnliches Repertoire
Das Spiel mit dem eigenen Namen in Noten (als heimliches Engramm) pflegten schon Komponisten vor B-a-c-h, so entspricht die nicht gerade leicht zu erkennende musikalische Verschlüsselungstechnik auch hier einer Gepflogenheit: Marko Nikodijevic, geboren 1980 im serbischen Subotica, verwendete die Tonzelle g-h-b als repetiertes melodisch-harmonisches Muster für die Bezeichnung der Techno-Partydroge GHB. Sein so betiteltes Tanzaggregat für Orchester…
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Aus Respighis, Bizets und Brittens Werkstatt
Das Barometer für ein reges Musikleben zeigt im Oktober steil nach oben. Nicht nur am Theater Erfurt selbst wird das 3. Symphoniekonzert am kommenden Donnerstag und Freitag jeweils um 19.30 Uhr mit Spannung erwartet. Auf dem Programm steht das Violinkonzert von Jean Sibelius in d-Moll, der Serbe Marko Nikodijevic präsentiert sein fulminantes GHB / Tanzaggregat…