Schlagwort: Jean-Philippe Rameau
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Nachkommenschaft in Tönen
Fabeleien und Legenden gibt es genug, die sich um die Figur des Anakreon ranken, gesicherte Fakten nur wenige. Es ist ziemlich sicher, dass der „Inbegriff“ des europäischen lyrischen Dichters in Teos geboren wurde, der seine ionische Vaterstadt aber aufgrund eines feindlichen Angriffs um 540 v. Chr. verlassen musste und an den Hof des Tyrannen von…
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Cembalokunst im Rokoko
Im Umfeld von La Rochefoucauld und La Bruyère am französischen Hof zur Zeit von Ludwig XIV. wäre es nicht verwunderlich gewesen, wenn auch Komponisten bestimmte Personen hinter ihren generalisierenden Werktiteln versteckt hätten.
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Purcell am Flügel?
Manche Hörer werden sich angesichts der ausufernd vielen neueren Aufnahmen von Tastenstücken aus der Zeit um 1700 fragen, ob es wirklich Sinn macht, barocke Zopfträger posthum an den Steinway zu setzen. Selbst wenn wir berücksichtigen, dass für Komponisten wie Händel und Bach die genaugenommene Besetzung eines Werks häufig nicht Priorität hatte: Woher wollen wir denn wissen, dass sich Domenico Scarlatti und Jean-Philippe…
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Spotlights vom Hof Louis XIV.
Vor allem wegen des reichen Steuertributs seiner armen Untertanen, die in der Regel Analphabeten waren, konnte sich Louis XIV. in Versailles einen höchst aufwändigen Lebensstil leisten, an dem die höfische Musik nicht den größten, aber einen gewissen Anteil hatte. Entsprechend leicht war es, herausragende Musiker und Tonkünstler um sich zu versammeln. Frieder Gauer vermittelte am…
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Bourrée d’Auvergne
Entgegen einer verbreiteten Annahme war die Bourrée zunächst ein höfischer Tanz des 16. Jahrhunderts im lebhaften 2/2, 2/4- oder 4/4-Takt, der erst später tatsächlich zum Volkstanz wurde. In der Auvergne, von der sie angeblich stammte, fand sie erst im Laufe des 19. Jahrhunderts Eingang. Überliefert sind jedenfalls einige markante Beispiele aus der barocken Musizierpraxis, unter anderem auch von J.S. Bach, der sie in…