Schlagwort: Händel

  • Das hüpfende Wesen

    Dem Kapellmeister von Ludwig XIV., Lully nämlich, ist es zu verdanken, dass die Gavotte Eingang in den instrumentalen Suitenzyklus fand. In der Oper sicherte sich der meist lebhafte Tanz im 2/2-Takt höfisch zur Schau getragen selbstverständlicher seinen Platz, wofür seine Verwendung in Rameaus Castor et Pollux und Les Indes Galantes ebenso stehen wie durch Gluck in Orfeo…

  • Vor berückender Kulisse

    Auch Theodor Fontane war gerne im Spreewald unterwegs (überwiegend in rollenden Gefährten) – insbesondere von Lübbenau aus, das wohl als das heimliche Zentrum der grün(st)en Region Brandenburgs gelten kann. Hier erwartet Besucher neben zahlreichen Möglichkeiten, auf Kähnen zu fahren, selbst zu rudern, Rad- und Wandertouren zu unternehmen, ein bunt differenziertes Konzertleben. Der Region liegt in…

  • Wandel einer Tanzform aus höfischer Konvention

    Thomas Maces Kompendium Musick’s Monument ordnete 1676 die vermutlich aus Spanien oder auch Mexiko stammende Sarabande den schnellen Tänzen im Dreiertakt zu, während die Form wenig später bei Arcangelo Corelli zwischen den höchst unterschiedlichen Tempoangaben Vivace, Allegro, Adagio und Largo oszilliert. Dies weist schon gegen Ende des 17. Jahrhunderts auf einen immer freieren Umgang mit der…

  • Mit Trommeln, Pauken und Trompeten

    Zum Zweck der Verabschiedung des alten Jahrs sind Detonationen geringer Wirkkraft – wenn auch nicht direkt vor dem Trommelfell – erwünscht, andernorts wünschen wir sie uns (sowieso) nicht. Ob damit böse und radikale Geister gleichzeitig vertrieben werden, ist eine Glaubensfrage. Dem lateinischen Ursprung gemäß öffnet der Januar eine Tür, doch die unerwünschten Barrieren aller Art sitzen…

  • Kyffdates und Wartburgtermine vor Weihnachten

    Das von Presse, Fernsehen und etlichen anderen Medien in letzter Zeit verdientermaßen häufig fokusierte Loh-Orchester, das in Schloss Sondershausen im Kyffhäuserkreis seinen Sitz hat, bietet im Dezember wieder interessante Konzerte an: Zum Beispiel leitet am Freitag, den 12. Dezember um 18 Uhr Elena Pierini, die Chordirektorin des Theaters Nordhausen, durch ein familienfreundliches Potpourri zur Advents- und…

  • La Passacalle: eher ein schlendernder Straßenzug

    In der Musiktheorie des 18. Jahrhunderts wird die Passacalle, „Gang durch die Straßen“, mit der Chaconne verglichen, erstere ein ursprünglich spanischer Tanz in eher gemächlichem Tempo unter Bevorzugung der Molltonarten, zweitere ein in der Regel eher zügig voranschreitender und überwiegend in den Durtonarten gehaltener Tanz. Dabei sind sich beide Formen auch wieder sehr ähnlich, später kaum wirklich zu unterscheiden,…

  • International erfolgreich auch ohne feste Leitung: Das OAE

    Nach dem legendären English Concert, das von 1972 bis 2007 von dem Cembalisten und Organisten Trevor Pinnock geleitet wurde, musiziert als zweites Londoner Orchester  mit Originalinstrumenten die 1986 gegründete Formation Orchestra of the Age of Enlightenment. Der Name ist Programm und die Diskographie des Orchester umfasst bereits mehr als fünfzig Aufnahmen von der Musik Henry Purcells über…

  • Auf Trinidad wird nicht nur getrommelt …

    Die karibischen Inseln sind nicht nur nautisch und wirtschaftlich gut miteinander vernetzt, sondern auch im Hinblick auf die vorherrschende kulturelle und vor allem musikalische Orientierung: Rhythmusinstrumente sind ein besonderes Kennzeichen aller Inselregionen, sei es was es den Son aus Kuba betrifft oder die Steelbands auf Tobago und Trinidad. Hatte karibische Musik bis ins 20. Jahrhundert ihr Dasein mehr oder…

  • Das Oratorium – zwischen Kirchenraum, Konzertsaal und Opernbühne

    Nicht nur in Sachen Oper, auch was das Oratorium betrifft, hinkten die deutschsprachigen Gebiete Italien mit den bedeutenden Leistungen Stradellas, Caldaras und anderer hinterher: Die ersten ernsthaften Gehversuche in der aus südlichen Gefilden stammenden Gattung machten Komponisten jenseits der Alpen nach 1700 mit mehr als 60 Jahren Verspätung, und zwar in der protestantischen Kirchenmusik: Hier waren sie…

  • Vorhang auf für die (Orchester-)Suite

    Dass verschieden(st)e Tänze einander folgen oder kombiniert werden, ist nichts Neues und seit der Antike eigentlich selbstverständlich. Auf Notenmanuskripten ist dies allerdings ein jüngeres Phänomen. Erwähnungen existieren aus dem Mittelalter zwar für Tänze des gleichen Typus, mit der Abfolge von Estampie und Rotta gilt dies für verschiedenartige Tänze aber erst seit dem 14.und 15. Jahrhundert. Domenico da Piacenza…