Schlagwort: Gavotte

  • Konzertant mit sportlicher Note

    Drive mag in popularmusikalischen Zusammenhängen etwas anderes suggerieren: Im Fall von Vito Žurajs gleichnamigem Konzertstück für Schlagzeugtrio und Orchester, das gestern im Theater Erfurt seine Uraufführung erlebte, hat es weniger mit vorantreibenden pulsierenden Rhythmen zu tun, sondern mit Laufbewegung als solcher, die nicht monodirektional nach vorne gerichtet ist, sich vielmehr im Kreis und in räumlichen Gegenrichtungen…

  • Originell in Chopins Fußstapfen

    Der Katalog seiner vierhändigen Klavierstücke verrät schon die Orientierung am französischen Repertoire der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, insbesondere an Chopin, denn es handelt sich überwiegend um Formen wie Caprice, Fantaisie, Ballade, Sérénade, oder Tänzen wie Valse, Gavotte und Barcarolle: Julius Zarębski, 1854 in Schytomyr geboren, das damals dem Russischen Reich einverleibt war und heute zur…

  • Fauchois‘ Masken

    Wenn diese Komposition auch erst in zwei Jahren ihren 100. Geburtstag vollendet, ist im Vorfeld jetzt schon eine Neuedition auf den Notenmarkt gekommen: Robin Tait legte jetzt eine annotierte wissenschaftlich-kritische Neuausgabe der Orchestersuite Masques et Bergamasques vor, wobei der „Urtext“ des heiter-entspannten op. 112 auf der französischen Gesamtausgabe Gabriel Fauré – Œuvres complètes beruht.

  • Das Cembalokonzert der Markgräfin

    Viktor Lukas und seinem Ensemble ist es zu verdanken, dass Wilhelmine, die Schwester Friedrichs des Großen und (zeittypisch) unfreiwillig verheiratete Markgräfin von Bayreuth (1709 – 1758) weiter im aktiven Gedächtnis des Klassikhörers blieb: Nach einer Aufnahme von 2010 mit der Flötistin Elisabeth Weinzierl und Philipp von Morgen am Violoncello, die vorwiegend Kompositionen anderer Meister des…

  • Das hüpfende Wesen

    Dem Kapellmeister von Ludwig XIV., Lully nämlich, ist es zu verdanken, dass die Gavotte Eingang in den instrumentalen Suitenzyklus fand. In der Oper sicherte sich der meist lebhafte Tanz im 2/2-Takt höfisch zur Schau getragen selbstverständlicher seinen Platz, wofür seine Verwendung in Rameaus Castor et Pollux und Les Indes Galantes ebenso stehen wie durch Gluck in Orfeo…

  • Bagatellen und andere Nebensachen

    Das französische Wort für eine spaßhafte Tändelei passte vor geraumer Zeit genau auf einen Suitensatz lustigen Charakters: Die Badinage oder auch Badinerie lief zudem durch ihr schnelleres Tempo selbst der Gavotte ihren Rang im Reigen der munteren barocken Tänze ab. Internationale Bekanntheit bis heute garantiert ihr fast ausschließlich Bachs Verwendung als „Rausschmeißer“ am Ende seiner 2. Ouvertüre…

  • Vom Scherzo verdrängt: das Menuett

    Die Behauptung, dass Menuette erstmals am Hof Ludwig XIV. nach Lullys Musik getanzt wurden, scheint zweifelhaft, denn Tänze mit „kleinen Schritten“ im Dreivierteltakt, um die Bedeutung vorab zu klären, gab es auch schon früher – in Frankreich namentlich bekannt durch den Volkstanz Branle aus der Provinz Poitou. In Deutschland zumal wurde der Paartanz, der sich nicht nur am Hof…

  • Brando – nicht immer ein Schauspielername …

    Einer der ältesten heute noch bekannten europäischen Kunsttänze ist der Branle, in Italien auch als Brando bekannt. Der aus dem 12. Jahrhundert überlieferte Kettentanz kannte von Region zu Region unterschiedliche Schrittfolgen. Namengebend war eine charakteristische Bewegung, die er erforderte, nämlich sich von einer Seite auf die andere zu wiegen. Hier ist aber nur der Schlussschritt gemeint,…

  • Vorhang auf für die (Orchester-)Suite

    Dass verschieden(st)e Tänze einander folgen oder kombiniert werden, ist nichts Neues und seit der Antike eigentlich selbstverständlich. Auf Notenmanuskripten ist dies allerdings ein jüngeres Phänomen. Erwähnungen existieren aus dem Mittelalter zwar für Tänze des gleichen Typus, mit der Abfolge von Estampie und Rotta gilt dies für verschiedenartige Tänze aber erst seit dem 14.und 15. Jahrhundert. Domenico da Piacenza…