Schlagwort: Francois Couperin

  • Cembalokunst im Rokoko

    Im Umfeld von La Rochefoucauld und La Bruyère am französischen Hof zur Zeit von Ludwig XIV. wäre es nicht verwunderlich gewesen, wenn auch Komponisten bestimmte Personen hinter ihren generalisierenden Werktiteln versteckt hätten.

  • Sommerkonzerte mit Meeresluft

    Auf den Bremerhaven wie eine Perlenkette vorgelagerten ostfriesischen Inseln werden in den warmen Sommernächten 2016 für Touristen und Einheimische nicht nur Popsalven abgeschossen – es gibt auch etliche Events klassischer Provenienz, teilweise auch an der freien und salzig-erfrischenden Meeresluft. Auf der beinahe westlichsten der deutschen Inseln, nämlich Juist, lädt das einheimische Orchester, das alle denkbaren Genres bedient,…

  • Im Style brisé

    Unregelmäßig arpeggierte Akkorde mögen zunächst als manierierter Einfall der schnörkelreichen Zopfzeit gelten. Sie wurden aber im 17. Jahrhundert auch eingesetzt, um Sturm im Wasserglas der etablierten Schulen zu entfachen. In Frankreich standen sich im 17. Jahrhundert jedenfalls verschiedene konkurrierende Moden des Lauten-, Theorben-, Gitarren- und Gambenspiels gegenüber: Der „gepflegt“ polyphone Stil der so genannten Französischen Lautenschule entwickelte sich…

  • Überraschungskonfekt im Ballett

    Der früheste schriftliche Beleg für einen provenzalischen Tanz aus dem 17. Jahrhundert findet sich 1686 in Jean-Baptiste Lullys Prolog zu seiner Oper Acis et Galatée. Somit handelt es sich beim Rigaudon entweder um die Fortentwicklung aus einem oder einer Fusion von verschiedenen Renaissancetänzen oder um eine wirkliche ursprünglich in der Provence verbreitete Innovation aus der Epoche Ludwig…

  • Karrieren der Musette

    An ihrem liegenden Bass, auch als Bordunquintenbass bezeichnet, ist die französische Musette als einer der im 17. Jahrhundert weit verbreiteten Tänze leicht erkennbar. Ebenso eignet ihr ein wiegender, schwingender Rhythmus, der unmittelbar ihre charakteristische Ausführung vor Augen führt. Dieser wird passend durch die kreisenden Bewegungen der Melodie ergänzt. Besonders markant treten ihre Merkmale in der Besetzung durch die Musette-Sackpfeife oder die…

  • Nur ein Bärendienst?

    „Aus aller Bären Länder“, zu denen mindestens eines aus Nordosteuropa zählen dürfte, fährt der Bärenwald Müritz am 30. August Kulinarisches in einem Fünfgängemenü auf. In das Sommerfest werden auch Musik und Tanz einbezogen. Nur ein Bärendienst? Vermutlich nicht, denn das tierische Motiv behauptet im Bereich der E-Musik – vor allem in so genannter Programmmusik – durchaus einen Platz. Der…

  • Spotlights vom Hof Louis XIV.

    Vor allem wegen des reichen Steuertributs seiner armen Untertanen, die in der Regel Analphabeten waren, konnte sich Louis XIV. in Versailles einen höchst aufwändigen Lebensstil leisten, an dem die höfische Musik nicht den größten, aber einen gewissen Anteil hatte. Entsprechend leicht war es, herausragende Musiker und Tonkünstler um sich zu versammeln. Frieder Gauer vermittelte am…

  • Bagatellen und andere Nebensachen

    Das französische Wort für eine spaßhafte Tändelei passte vor geraumer Zeit genau auf einen Suitensatz lustigen Charakters: Die Badinage oder auch Badinerie lief zudem durch ihr schnelleres Tempo selbst der Gavotte ihren Rang im Reigen der munteren barocken Tänze ab. Internationale Bekanntheit bis heute garantiert ihr fast ausschließlich Bachs Verwendung als „Rausschmeißer“ am Ende seiner 2. Ouvertüre…

  • Bourrée d’Auvergne

    Entgegen einer verbreiteten Annahme war die Bourrée zunächst ein höfischer Tanz des 16. Jahrhunderts im lebhaften 2/2, 2/4- oder 4/4-Takt, der erst später tatsächlich zum Volkstanz wurde. In der Auvergne, von der sie angeblich stammte, fand sie erst im Laufe des 19. Jahrhunderts Eingang. Überliefert sind jedenfalls einige markante Beispiele aus der barocken Musizierpraxis, unter anderem auch von J.S. Bach, der sie in…