Schlagwort: Felix Mendelssohn Bartholdy

  • Perspektiven, Erweiterungen und Neuigkeiten

    Dass, wie Frédéric Döhl in der neuesten Ausgabe des beim Steiner Verlag erscheinenden Archivs für Musikwissenschaft feststellt, Musikgeschichtsschreibung im Internet nur prekär verfügbar ist, ist auf jeden Fall bedauerlich: Denn dadurch fehlt ein lebendiges Diskussionsforum in dieser Teildisziplin über wissenschaftliche Blogs hinweg im Sinne eines allzeit verfügbaren aktiven Netzwerks. Weitet sich der Blick auf Musikinformationen…

  • Italien-Spiegelungen

    Haben wir wirklich September? Angesichts des weiteren Abendprogramms in Joana Mallwitz‘ Konzert am Donnerstagabend mit Bachs (mutmaßlichem) Doppelkonzert für Violine und Oboe und Mendelssohns „Italienischer“ Symphonie Nr. 4 konnte man tendenziell Werke hören, die sich mit ihrem frühlingshaften Impetus eher für Ende April oder Anfang Mai eignen. Beinahe dasselbe konnte von Ottorino Respighis bunt-quirligen Feste Romane…

  • An einem Ostermorgen

    Johann Peter Emilius Hartmanns Beitrag zum Karfreitag folgt einem getragenen Moderato-Maß, steht allerdings nicht in Moll, sondern seltsamerweise in der sonst eher versöhnlichen Tonart F-Dur. Das daran anschließende erst besinnliche, danach aber auffahrende Allegretto der nur zweisätzigen Orgelsonate op. 47 widmet sich dann dem Anlass des Ostermorgens. Einer der großen Experten französischer Orgelmusik, Hans Fagius, spielte das ungewöhnliche kleine Meisterstück für das Label Dacapo…

  • Anverwandlung

    Bei allem Allzumenschlichen, Unduldsamen und Widersprüchlichen, das der Person Martin Luthers anhaftet, bleibt doch eine Erkenntnis des Wittenberger Reformators unumstößlich: Der Glaube bedarf der Neuformulierung im Sinne einer Anverwandlung, um für den Menschen greifbar zu bleiben. Mit der Übertragung des Alten und des Neuen Testaments ins Gegenwartsdeutsch seiner Zeit leistete der gelehrte Mönch einen bis heute…

  • Zum Start in laue Hochsommerabende

    Nicht nur Gioacchino Rossini bewies in seinen komischen Opern einen Sinn für abendliche Stelldichein-Szenerien, mit Vorliebe zur Sommerzeit in einem ansprechenden Ambiente, häufig einer Parklandschaft. Die geheimnisvolle, romantische Atmosphäre eines halbwilden Gartens erweckt Götterbilder zum Leben und markiert die Zeit, in der sich Verliebte treffen. In vielen europäischen und amerikanischen Filmen dient die Party vor Sonnenuntergang auf…

  • R(h)eine Magie

    Als sich um die Jahre des Hambacher Fests und der Proteste gegen die Fürstenstaaten studierende Literaten mit romantischem Lebensgefühl dem Rhein zuwandten, teilte bald auch Felix Mendelssohn-Bartholdy ihre Neigung: Er wählte den großen mitteleuropäischen Strom zur Befahrung für seine Hochzeitsreise. Die Mischung aus vermuteten Gefahren, die mit Strudeln, unberechenbarer Strömung und Felsen zusammenhingen, der außerordentlichen Vielzahl von…

  • Mendelssohns Erbe in Übersee

    Dem Musikgeschmack in New York um 1850 entsprechend lehnte auch George Frederick Bristow, dessen Vater hier als Dirigent wirkte, seine Werke stilistisch an Felix Mendelssohn an. Dessen Ruf als bedeutendster europäischer Komponist hielt sich gerade im Osten der Vereinigten Staaten über Dekaden. Der New York Philharmonic Society gehörte der Geiger seit seinem 18. Lebensjahr und mehr als…

  • Seestücke

    Der innige Wunsch nach einer „glücklichen Seereise“ begleitete Menschen insbesondere in Zeiten, als es angesichts vieler Unbill keinerlei Lebens- und Wiederkehrversicherung gab – hatte sich jemand einmal im Schiff einem Ozean ausgesetzt. Bevor die Aufklärung den bereits in der Renaissance aufgekommenen Expeditionsgeist noch einmal durch das Bedürfnis nach empirischer naturwissenschaftlicher und ethnographischer Forschung beförderte, galt das…

  • Mannshohe Wellen, Sturm, Strand bei Nacht

    Außermusikalische Programme beschäftigten viele Komponisten, die der Musik eine gewisse Autonomie zuerkannten, durch die Jahrhunderte – gerade dort, wo beschreibende Sprache an ihre Grenzen stieß. Dies trifft speziell auf Naturphänomene zu, die nicht ausreichend erforscht waren und ebenso viel Furcht wie Faszination erregten. Neben hohen Bergen und tiefen Wäldern galt eine solche Empfindungsmischung aus Schauer und Ehrfurcht insbesondere dem…

  • Neuigkeiten rund um Giacomo Meyerbeers Œuvre

    Frisch aus der Druckerei kam in diesen Tagen die beispiellos gelungene und detailkenntnisreiche Biographie über den seinerzeit europaweit erfolgreichen Opernkomponisten Giacomo Meyerbeer (1791 – 1864), wobei es sich bekanntlich um den selbst – aus dem vollen Geburtsnamen Meyer Beer – gewählten Künstlernamen handelt. Von der Musikpresse bejubelt trat der in Berlin Beheimatete über verschiedenen andere Städte, unter…