Schlagwort: Esaias Reusner

  • Ausweichmanöver

    Mag sein, dass in und um Beethovens Ära hastig nach dem Notenpapier gegriffen wurde, wenn für die eine oder andere Klavierkomposition wenig Zeit blieb, da andere Verpflichtungen warten: Die Verniedlichungsvariante oder kleine Schwester der Sonate galt vorwiegend seit der Wiener Klassik als einfach zu spielendes Stück für zwischendurch, sicher auch geeignet im Unterricht mit „falschen Anfängern“.…

  • Sprunghaft nach der Pavane

    Ein Tanz kommt selten allein – diese Feststellung gilt bereits für frühe handschriftliche oder gedruckte Notenbücher: Pierre Attaingnants Sammlung Six gaillardes et six pavanes avec treze chansons musicales à quatre parties von 1529/30 enthält daher Beispiele für Renaissancetänze , die wohl regelmäßig in einer einzigen Veranstaltung hintereinander erprobt wurden. Nebenbei bemerkt hatte der rührige Nordfranzose kurz zuvor…

  • Wandel einer Tanzform aus höfischer Konvention

    Thomas Maces Kompendium Musick’s Monument ordnete 1676 die vermutlich aus Spanien oder auch Mexiko stammende Sarabande den schnellen Tänzen im Dreiertakt zu, während die Form wenig später bei Arcangelo Corelli zwischen den höchst unterschiedlichen Tempoangaben Vivace, Allegro, Adagio und Largo oszilliert. Dies weist schon gegen Ende des 17. Jahrhunderts auf einen immer freieren Umgang mit der…