Schlagwort: Eduard Martynyuk

  • Reaktionen auf Medea: Sympathie oder Abscheu?

    Der leibhaftige Kreon, nicht der mythische Bruder der Jokaste und Gegenspieler Antigones, ist König – nicht unbedingt „Tyrann“ – von Korinth und gibt sich in Euripides‘ Verschränkung beider vorherrschender Mythenkreise bzw. in der Vorlage des Librettos von François-Benoît Hoffman großzügig: Er gewährt Jason und Medea nach ihrer Flucht mit dem Goldenen Vlies aus Kolchis freundlich Asyl. Allerdings ist er…

  • Verdichtetes Mittelalter

    Verdis 1853 in Rom uraufgeführtes Bühnenwerk Der Troubadour ist auch in Erfurt mit seinem jungen neuen Theater schon seit langem Bestandteil des Stadtrepertoires: Anlässlich der Iga 66 wurde es vor 61 Jahren schon einmal an derselben Stelle, nämlich auf dem Domplatz, aufgeführt. Die historistisch beeinflusste Mittelalter-Mixtur ist geradezu der finale Prototyp aller romantischen Projektionen des…

  • Shakespeare grüßt nur aus naher Ferne

    Nach diesem Namen wird man in den meisten populären Opernführern umsonst suchen: Über Italien hinaus ist von dem 1883 im oberitalienischen Rovereto geborenen und späteren Mascagni-Schüler Riccardo Zandonai nur in Fußnoten zu lesen. Möglicherweise liegt dies an seiner Zwischenstellung – nach Puccini und noch ohne Bezug auf „neue Schulen“ wie diejenige Arnold Schönbergs -, was eine langanhaltende…