Schlagwort: Dmitri Schostakowitsch

  • Übermütige Burlesca

    Übermütige Burlesca

    Um sie von der musikalischen Humoreske zu unterscheiden, lässt sich die lose Form der Burleske so weit eingrenzen, dass es sich meist um ein flottes Instrumentalstück heiterer, scherzender oder komischer Machart handelt. Einige wurden für Tasteninstrumente, vor allem für das Klavier komponiert: Erstes prominentes Beispiel ist der fünfte Satz Burlesca aus J.S. Bachs Partita III…

  • Januarabend mit Glanzpunkt

    Januarabend mit Glanzpunkt

    Besucher des Theaters Erfurt durften sich darüber freuen, dass das MDR Sinfonieorchester, dessen neuer Chefdirigent Dennis Russell Davies ab der nächsten Spielzeit am Pult stehen wird, wieder einmal hier gastierte. Während der Interimszeit konnte gestern Abend der junge britische Dirigent Kerem Hasan in dieser Rolle für sich punkten.

  • Katalyse statt Analyse oder: Zauberer am Pult

    Sergej Rachmaninoffs Bonmot, im Programmheft des Theaters Erfurt von Ruth Hardt zitiert, Musik sollte „der Ausdruck der komplexen Persönlichkeit eines Komponisten“ und kein Ergebis theoretischer Konzeption sein, fand im offiziellen Antrittskonzert von Generalmusikdirektor Myron Michailidis an diesem Donnerstag- und Freitagabend lebhafte Bestätigung. Gleich einem Zauberer leitete der neue Chefdirigent und mehrfache Preisträger durch die nicht nur…

  • Kammermusik als Experimentierfeld

    Mit dem Amalia-Quartett, das dieses Jahr schon wegen seiner Barber- und Mozartinterpretationen von sich reden machte, kommt am kommenden Sonntag um 11 Uhr im Foyer des Weimarer Nationaltheaters eine seit mehreren Spielzeiten bewährte Formation wieder auf die Bühne. Diesmal handelt es sich um ein Schostakowitsch-Revival, das die Kammermusik „als Experimentierfeld“ des vor 40 Jahren verstorbenen Komponisten…

  • „Neue Noten“ aus der geographischen Landesmitte

    Eine Lesart, die Robert Schumann als Klangredner und Hervorbringer scheinbar zufälliger musikalischer Gedanken in kleinteiliger Motivsprache vorstellt, macht Sinn. So scheint Benedict Kloeckner aktuell das oft interpretierte Konzert für Violoncello und Orchester a-Moll zu verstehen – das bekanntlich noch für Edouard Lalo, Benjamin Britten und Dmitri Schostakowitsch Vorbildcharakter besaß. Jegliches Pathos und selbst Schwermut, wie sie in Schumanns Werk manchmal…

  • Wie Dmitri S. zum Walzer kam

    Als das Damoklesschwert der bald eintreffenden deutschen Invasion bedrohlich über der Sowjetunion hing, hatte sich der Querkopf und Schachspieler Dmitri S. bereits den kulturpolitischen Zwängen von Stalins kommunistischer Diktatur ergeben – dem Anschein nach jedenfalls. Denn die unorthodoxe und keinerlei ästhetischem Diktat gehorchende IV. Sinfonie von 1936 mit ihren vielgestaltigen Einflüssen aus nicht nur russischem…

  • Gelungener Brückenschlag

    Eine Verbindung von Musik des frühen 17. Jahrhunderts mit einem Werk aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs ist unkonventionell, aber der Brückenschlag gelang am Donnerstagabend im Erfurter Theater: Generalmusikdirektor Samuel Bächli gelang es, eine Auswahl aus Schütz‘ Psalmen Davids (1619) sinnfällig mit Schostakowitschs 8. Symphonie c-Moll (1943) zu verbinden. Einmal besteht schon per se eine thematische Gemeinsamkeit,…