Schlagwort: Denis Gaultier

  • Im Style brisé

    Unregelmäßig arpeggierte Akkorde mögen zunächst als manierierter Einfall der schnörkelreichen Zopfzeit gelten. Sie wurden aber im 17. Jahrhundert auch eingesetzt, um Sturm im Wasserglas der etablierten Schulen zu entfachen. In Frankreich standen sich im 17. Jahrhundert jedenfalls verschiedene konkurrierende Moden des Lauten-, Theorben-, Gitarren- und Gambenspiels gegenüber: Der „gepflegt“ polyphone Stil der so genannten Französischen Lautenschule entwickelte sich…

  • Nur für die Tastenkunst?

    Angesichts der unüberschaubaren Menge an Wieder- und Neuentdeckungen barocker KomponistInnen seit den Anfangsjahren der Alte-Musik-Bewegung kann schon so manches Jubiläum unbeachtet an einem vorübergehen. Manchmal lohnt es sich aber nur en passant einen Blick in einen Prominentenkalender geworfen zu haben. Zum 400. Mal jährt sich nämlich heute der Geburtstag eines Stuttgarter Kapellmeistersohns, dessen Kindheit vom Dreißigjährigen…

  • Spielarten der Courante

    Ihre Blütezeit feierte die mit einem Auftakt versehene geschwinde Courante in Frankreich schon ab 1600 und rückte dort bald zum wichtigsten Tanz überhaupt auf. Dies zumindest erwähnt Marin Mersennes auch musikpraktisch angelegtes Handbuch Harmonie universelle von 1636. Die ursprüngliche, etwas rumpelige Derbheit verlor sie in ihren leichtfüßigeren Versionen am Hof Ludwig XIV. rasch. Nach der Ouvertüre…

  • Sprunghaft nach der Pavane

    Ein Tanz kommt selten allein – diese Feststellung gilt bereits für frühe handschriftliche oder gedruckte Notenbücher: Pierre Attaingnants Sammlung Six gaillardes et six pavanes avec treze chansons musicales à quatre parties von 1529/30 enthält daher Beispiele für Renaissancetänze , die wohl regelmäßig in einer einzigen Veranstaltung hintereinander erprobt wurden. Nebenbei bemerkt hatte der rührige Nordfranzose kurz zuvor…