Schlagwort: Bernd Alois Zimmermann
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(Be)rauschend und volltönig: das Cymbalom
Vom griechischen κύμβαλον abgeleitet machte das Zimbalon insbesondere im südost(mittel)europäischen Raum Karriere; aus diesem Grund sind etwa die rumänischen, russischen und polnischen Begriffe der Ursprungsbezeichnung ziemlich ähnlich. Eigentlich handelt es sich um ein geklöppeltes Hackbrett, wie es seit langem in den Ensembles von Zigeunerfamilien üblich war. Im Land, das ihm den Namen gab, gehörte zu…
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Was (nicht erst) morgen gebraut und gebacken wird
Unabhängige Wissenschaft bringt, was gelegentlich übersehen wird, nicht nur Blüten der Erkenntnis hervor, sondern trägt wesentlich zur gesellschaftlichen wie wirtschaftlichen Entwicklung bei; wo sie in einem Staat fehlt oder deutlich eingeschränkt ist, darf getrost von geist- und damit menschenfeindlicher Diktatur gesprochen werden. Die Freiheit der Wissenschaft kann freilich nur soweit reichen wie sich unsere Spezies…
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Die Farben der Trompete
Moment, war das Rossini oder Beethoven? In Joana Mallwitz‘ Interpretation der rhythmisch hochdifferenzierten 7. Symphonie in A-Dur des letzteren pflanzte sich an diesem Donnerstagabend im Falle der Ecksätze der Eindruck des weit gespannten Stufencrescendo in die Gehörgänge ein – und das war bekanntlich eines der Markenzeichen des Opernmeisters aus Pesaro. Eigentlich ganz unklassisch … Sollte sich Beethoven hier ganz…
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Imitate in der Musik vom Zitat bis zur frechen Parodie
Bekanntlich sind die Übergänge zwischen Zitaten und Allusionen oder Anspielungen in der Musik(nachahmungs)geschichte fließend. Will man die allerdings sehr deutlichen Zitationen von volksmusikalischem Liedgut in Mahlers 1. Sinfonie D-Dur nun dem allgemeinen Einfluss bestimmter Melodien oder deren Symbolhaftigkeit auf sein Werk zuschreiben oder als ausschließlich bewusst eingesetztes Erinnerungsmotiv mit dem bloßen Ziel der augenzwinkernden Ironisierung verstehen? Im…