Schlagwort: Benjamin Britten
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Musik zum Zweck anderer Interessen?
Wer gezielt nach Büchern über Musik sucht, sei hier nicht etwa auf die unmittelbar bevorstehende Frankfurter Buchmesse verwiesen, sondern auf die zunächst stattfindende Musikmesse vom 1. bis 4. April 2020 in Frankfurt stattfindet, denn sie ist das eigentliche Forum für Musikverlage und -wissenschaft. Zusammen mit dem Institut für Auslandsbeziehungen veranstaltet allerdings der Deutsche Musikrat am…
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Meeresfantasien
Neben dem auf deutschen Konzertpodien häufig gespielten Cellokonzert op. 85 von Edward Elgar, das zum 10. Sinfoniekonzert in der Weimarhalle am kommenden Sonntag und Montag auf dem Programm steht und von dem jungen Solisten Andrei Ionita bestritten wird, sind zwei große Orchesterwerke vertreten, die eine frische Meeresbrise an die Ilm tragen: Benjamin Brittens Four Sea Interludes, die…
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Mit Fantasie ausgewählt
An diesem Freitagabend war im Vorfeld zur Schubertiade 2017 vom 29. bis 30. April am Theater Erfurt anlässlich der zweiten Aufführung des 6. Symphoniekonzerts der Saison ein kontrastreiches Programm mitzuerleben. Ein solches Konzept, diesmal ohne Alte Musik im engeren Sinn, scheint auch aufzugehen, denn offensichtlich hatte sich erneut ein buntgefächertes Publikum eingefunden. Zur Einstimmung gab es Tschaikowskys Fantasie-Ouvertüre Romeo…
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Minore non troppo
Der englischen Barockmusik eignet, nicht zuletzt bedingt durch die Gebundenheit an den Charakter der anglikanischen Messkompositionen und Anthems aus der Zeit William Byrds, die Konzentration auf kontrapunktische Engführung in einem streng begrenzten Ambitus. Henry Purcell vermochte diesen in seinen Bühnenmusiken und auch in Opern wie King Arthur oder The Indian Queen zu lockern und zu erweitern.
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In etwas schnellerer Gangart
Steht das ländlich-rustikale Lied, das der spanische Dichter Torres Naharro „Chacota“ nannte, wirklich im Zusammenhang mit der nur wenige Dezennien späteren Erwähnung der Chaconne als Instrumentalstück? Hier sind Zweifel angebracht, denn eine diesem vorhergehende Liedform ist sonst nirgends bezeugt. Jedenfalls taucht der im 16. Jahrhundert entwickelte Tanz seit 1560 in Verbindung mit der Sarabande auf,…
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„Neue Noten“ aus der geographischen Landesmitte
Eine Lesart, die Robert Schumann als Klangredner und Hervorbringer scheinbar zufälliger musikalischer Gedanken in kleinteiliger Motivsprache vorstellt, macht Sinn. So scheint Benedict Kloeckner aktuell das oft interpretierte Konzert für Violoncello und Orchester a-Moll zu verstehen – das bekanntlich noch für Edouard Lalo, Benjamin Britten und Dmitri Schostakowitsch Vorbildcharakter besaß. Jegliches Pathos und selbst Schwermut, wie sie in Schumanns Werk manchmal…
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La Passacalle: eher ein schlendernder Straßenzug
In der Musiktheorie des 18. Jahrhunderts wird die Passacalle, „Gang durch die Straßen“, mit der Chaconne verglichen, erstere ein ursprünglich spanischer Tanz in eher gemächlichem Tempo unter Bevorzugung der Molltonarten, zweitere ein in der Regel eher zügig voranschreitender und überwiegend in den Durtonarten gehaltener Tanz. Dabei sind sich beide Formen auch wieder sehr ähnlich, später kaum wirklich zu unterscheiden,…
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Festliches Vorabendkonzert des Collegium Musicum zum 1. Advent
Das diesjährige Adventskonzert des Collegium Musicum Erfurt fand wieder im altehrwürdigen Rathaussaal statt, einem der schönsten und kostbarsten Sitzungs- und Festsäle deutschlandweit. Das buntgemischte Programm für Streichorchester und Solisten umfasste Werke der Barockzeit, der Vorklassik, der Romantik und der Moderne des 20. Jahrhunderts, als Dirigent stand wieder der äußerst sympathisch auftretende und ganz der Musik…