Kategorie: Wissenswert
-
Mit großem Klangpotenzial
Unser Wissen um die musikalische Biographie der möglicherweise in Bologna als Maria Vitalini geborenen späteren Opernkomponistin Maria Margherita Grimani ist sehr lückenhaft. Allerdings erfährt ihr Name häufiger Erwähnung im Zusammenhang mit dem Wiener Hoftheater, besonders zwischen den Jahren 1713 und 1718. Eventuell gehörte sie einer Reihe von Kanonessen an, die Augustinernonnen waren und als Komponierende…
-
Orchestration als großes Plus
Im Falle der hier vorzustellenden ukrainischen Komponistin, die gerne auch live mit solistischem Stand-Up-Tonstudio zu Festivals auftritt, sollte man sich von den dezidiert an die avantgardistischen Errungenschaften des elektronisch basierten IRCAM-Instituts von Paris oder experimentellen Kreationen der Darmstädter Internationalen Tage Neuer Musik anknüpfenden Poly- und Clustertonalität nicht abschrecken lassen. Zunächst ist man als Zuhörer gut…
-
Verfemt, vergessen, wiederentdeckt
Beliebt im Repertoire bis heute sind die beiden Cellokonzerte der niederländischen Konzertpianistin Henriette Bosmans, die nicht so sehr eine Widmung an das Cellospiel ihres Vaters, der im Orchester damit auftrat, darstellen als ihre Liaison mit der neun Jahre jüngeren Cellistin Frieda Belinfante spiegeln. Den eigentlich wesentlichen Beitrag zu ihrer Karriere als Klaviervirtuosin hatte aber ihre…
-
Versierte Künstlerin
Um es vorweg zu sagen: Der schöpferisch tätigen Pianistin, um die es hier geht, war die professionell betriebene Musik nicht in die Wiege gelegt: Der Vater, ein Industrieller, betätigte sich lediglich als Amateur und leitete die Falu Musikgesellschaft, ihre Mutter kannte zahlreiche Künstler und Musiker, da sie einen Salon führte, in dem sich prominente Vertreter…
-
Aus Caracas zur Weltkarriere
Wohl schon lange vor ihrem zehnten Geburtstag begann das aus Caracas stammende Wunderkind zu komponieren und trug seine Stücke selbst vor, zu denen Walzer, Polkas und Scherzi, Fantasien, Capriccios und nicht zuletzt konzertante Etüden gehörten: Bemerkenswert ist in Teresa Carreños Klavierwerk insgesamt der überwiegend heitere, frohgestimmte Charakter, was auch die Wahl tänzerischer Formen illustrieren mag…
-
Meisterhafte Instrumentation
Das Kammerorchester Estro Armonico bezieht sich äußerlich auf einen Werkzyklus von Antonio Vivaldi zurück, will aber genau das sein, was der Name bedeutet, nämlich „harmonische Inspiration“. Das Orchester wurde Anfang der 1990er Jahre in Luxemburg begründet und erfuhr unter Leitung seines Konzertmeisters Guy Goethals bald Anerkennung durch ein breites Publikum. Es verfügt über 45 Musiker…
-
Mehr als Etüden
Von ihrem äußerst bewegten Leben abgesehen sollte die geborene Comtesse de Charnay namens Hélène de Nervode besonders deshalb nicht mehr in Vergessenheit geraten, weil sie ihre große Begabung für das Instrumentalspiel mit gesellschaftlichem Engagement zu verbinden wusste, und dies nicht nur in den Kreisen des Adels. War sie zunächst eine erfolgreiche konzertierende Cembalistin, wurde sie…
-
Am Tisch mit Fauré, Liszt und Leoncavallo
Auf Tonträger gab es zuletzt eine neue Aufnahme der melodiösen wie harmonisch berückenden Orchesterwerke einer hochbegabten, aber nach der Wende zum 20. Jahrhundert fast vergessenen Komponistin mit irischen Wurzeln: Augusta Holmès, geboren in Paris als Einwandererkind. Ihre Vokalmusik, die erhalten ist und ebenso die vier bedeutenden Opern, die sie zwischen 1871 und 1895 schrieb, sind…
-
Musik in Storms Novellistik
Theodor Storms Sohn Karl war Musiklehrer in Varel, er selbst spielte Klavier, leitete über viele Jahre von ihm gegründete Chöre und komponierte zudem, wenn auch akzidentiell. In welcher Weise auch immer, es ist festzuhalten, dass im Haus des Amtsrichters Storm die Musik prominent präsent war. Umso erstaunlicher ist es, dass sie gerade in der Künstlernovelle…