Kategorie: Konzertreviews
-
Einhören in die Münchner Klaviertage
Auftakt nach den mit passablem Frühjahrswetter gesegneten Pfingstfeiertagen: In der Reaktorhalle der Hochschule für Musik München stellten sich am 21. Mai sieben Klavierstudenten aus fünf verschiedenen Klassen einem rangfüllenden Publikum vor, und zwar mit einem angemessen vielfältigen Chopin-Programm, zu dem gewissermaßen die einzige Mozart-Sonate des Abends, nämlich diejenige in B-Dur (KV 570) ein entspanntes Gegengewicht…
-
Eins mit der Natur werden
Seine einerseits gewagte, gleichzeitig stimmige Verbindung von japanischem Butoh-Tanz und dem Dionysos-Mysterium der antiken europäischen Überlieferung stellte am vergangenen Freitag und Samstag der Nürnberger Performancekünstler und Dramatiker Alexander Wenzlik dem Münchner Publikum im Theater Schwere Reiter vor. Der studierte Tanzpädagoge aus dem Freiburger Dance Vision Institute erlernte schon vor Jahren die hier immer noch als…
-
Nicht nur „1“ musikalischer Spaß
Nicht jeder mag auf die Idee kommen, ehemalige Kolleginnen und Kollegen eines weithin populären Symphonieorchesters zu einer Sondermatinee zu rekrutieren: Christoph Well aber konnte dies in seinem gegenwärtig zweiten Berufsleben, wenn man so will, nicht zuletzt dank seiner kreativen Energie, Vielseitigkeit und seines flüssigen Humors. So stand kurz vor Faschingsende an einem Sonntag für Spätaufsteher,…
-
Rhythmisch getunt: Weihnachtsliedgut
Das Ensemble Münchner Saitentratzer verlegte zwei Tage vor Weihnachten 2023 den Gottesdienst am Heiligen Abend schon einmal vor. Es wurden alle weithin bekanntesten Lieder gespielt, allerdings in neuem Gewand. Es hat zudem bereits Tradition, dass das um zwei andere Musiker ergänzte Ensemble einmal in der Woche vor Weihnachten im Theater im Fraunhofer auftritt und tat…
-
Requiem und Sinfonie – einmal anders
Es besteht seit langem eine gewisse Vorliebe für Brahms‘ Ein deutsches Requiem, uraufgeführt in drei Etappen in den Jahren 1867, 1868 und 1869, da zweimal Sätze hinzuzufügen waren, bis der Urheber endlich damit zufrieden war. Bemerkenswert ist, dass das an Umfang fortschreitende, vom kirchlichen Ritus eines regelrechten Requiems weit entfernt und auch nicht als solches…
-
Many Moons – many sounds
World Music Jazz im Münchner Stadtteilkulturzentrum Luise am Freitagabend: Zwischen dem „Substanz“, einer der ersten deutschen Foren für Poetry Slam und dem neuen Standort des Volkstheaters liegt das vor kurzem eröffnete Haus für Kunst und Kultur, das über ein Netzwerk mit den anliegenden Vereinsorten, Initiativen und Servicezentren an der Grenze der Ludwigvorstadt zum Stadtteil Sendling…
-
Klassik und Romantik: Auf gestrichenen und gezupften Saiten
Unter anderem am vergangenen Mittwoch hatten Ausgezeichnete des 72. ARD-Preisträgerkonzerts ihren Auftritt im Prinzregententheater, diesmal mit einem sehr gemischten Programm, aus dem die vom Münchener Rundfunkorchester und seinem hochengagierten Dirigenten Gábor Káli mitgestalteten Rahmenteile eindeutig herausragten. Zunächst wirkte der Rottenburger Franz Anton Hoffmeister (1754-1812) nach einem Studium der Jurisprudenz und Musik in Wien mit einem…
-
Am Puls der Praxis
Das tägliche Brot der Komponisten ist die Filmmusik. Vor den Bildern, die laufen lernten, waren es die Zwischenaktmusiken für das Theater. Aus der Not geboren scheint daher der Tribut der Ausbildung an die Praxis. Und auch Münchens Hochschule für Musik und Theater dient zu einem gewichtigen Teil der beruflichen Praxis: Am vergangenen Freitag konnte man…
-
Sprünge durch die Jahrhunderte
Die vielseitige Lange Nacht der Kunst in Augsburg: Einer der Meister des süddeutschen Repertoires für die Orgel ebenso wie für das Cembalo, Roland Götz, war zum Auftakt des Festivals mit Kompositionen vor allem von Hans Leo Hassler am Spinett zu hören. Das Motto Venedig-Manie war glücklich gewählt, da sich in der ersten Hälfte des 17.…