Kategorie: Mediathek

  • Fauchois‘ Masken

    Wenn diese Komposition auch erst in zwei Jahren ihren 100. Geburtstag vollendet, ist im Vorfeld jetzt schon eine Neuedition auf den Notenmarkt gekommen: Robin Tait legte jetzt eine annotierte wissenschaftlich-kritische Neuausgabe der Orchestersuite Masques et Bergamasques vor, wobei der „Urtext“ des heiter-entspannten op. 112 auf der französischen Gesamtausgabe Gabriel Fauré – Œuvres complètes beruht.

  • Zum Tee bei Massenet

    Jules Massenet gehörte zu den wenigen männlichen Musikpädagogen seiner Zeit, die Frauen auf dem Weg zu Komponistinnen dezidiert unterstützten. Als die in Paris inskribierte Konservatoriumsstudentin Mon Schjelderup im Dezember 1893 einmal auf Besuch bei ihm weilte, forderte er sie auf, ausführlich von jenem Orchesterstück zu berichten, das sie im Herbst desselben Jahres am Theater von…

  • Hörenswerte Stimmen aus der Fachwelt

    Die nun fast schon 70 Jahre hindurch auf dem Fachpressemarkt etablierte Zeitschrift Die Musikforschung wartet in ihrer zweiten Nummer 2016 neben vielem anderen Lesenswerten mit einer kritischen Nabelschau auf derzeitige Trends innerhalb der Musikwissenschaft auf. Kurz gesagt läuft der Beitrag der feldforschungsversierten Göttinger Musikethnologin Birgit Abels wenn auch auf keine Abrechnung, so doch auf die Bewusstmachung einer aktuellen Schieflage…

  • Echos, Perspektivwechsel, Avantgarde

    Genau genommen relativiert sich der Neuigkeitswert eines Forschungsbeitrags, wenn man bedenkt, dass manche Fachartikel bis zu zwei Jahre bei den Redaktionen in der Warteschleife schlummern, bis sie ans Tageslicht der Öffentlichkeit kommen. Allerdings ist es in Wissenschaftsredaktionen üblich, dass dem inhaltlich zu 100% selbstverantwortlichen Autor eine Aktualisierung eines nicht mehr ganz so aktuellen Aufsatzes nahegelegt wird. Natürlich…

  • Fauré vom Blatt

    Einer der eigenwilligsten Meister der französischen Romantik zieht nicht erst seit heute die Aufmerksamkeit ausübender Musiker auf sich. Dabei hat das umfängliche Gesamtwerk des vom Impressionismus ungerührt gebliebenen Organisten aus den Pyrenäen beinahe mehr akademische Aufarbeitung nach sich gezogen als konzertgeeignete Notenausgaben entstanden. Beim deutschen Verleger Henle liegen bislang erst sieben Urtexteditionen von Gabriel Faurés Kammermusik mit Klavier oder…

  • Virtuos auf dem „hüpfenden Floh“

    Bei Originalwerken für Ukulele, die auf die portugiesische Braguinha und das Cavaquinho zurückgeht, handelt es sich – wenigstens was Noteneditionen betrifft – immer noch um eine Rarität. Umso verdienstvoller sind also Sammelbände mit Arrangements für das vier-, sechs- oder achtsaitige Gitarreninstrument, in denen hawaiianische Liedsätze mit Tabulatur oder in ausgeschriebener Notation enthalten sind. Dazu gehören Standardwerke wie John…

  • Alternatives Abendprogramm oder Bildungsprojekt?

    Da Live-Oper in vielen Regionen der Welt, in denen mit Interesse gerechnet werden kann, nicht verfügbar ist oder die Karten schlicht zu teuer sind, wurde Mitte letzten Jahres ein neues Internetprojekt ins Leben gerufen. An ihm sind zunächst 15 Opernhäuser europaweit beteiligt, die Initiative wird von der EU gefördert. Das Teatro Real in Madrid bestritt…

  • Wie klingen wettergegerbte Kassettenbänder?

    Wer hätte gedacht, dass sich die dadaistische Bewegung als Sprachrohr der Sprachlosen nach dem sinnleeren Ersten Weltkrieg gerade heute wieder auf offene transatlantische Ohren trifft? Hans Tammen präsentiert am kommenden Freitag um 19 Uhr im New Yorker Spectrum NYC Wortverdrehkünste neben Dada-Projekten von Repräsentanten der Musikszenen, Louie Terrier und Kevin Ramsay treffen dabei auf Sarah…

  • Frisch poliert oder auf den Punkt gebracht?

    Im noch jungen neuen Jahr wartet ein bekannter Musikverlag in Kassel unter dem Motto Haute-contre mit zwei Bänden Tenorarien und Klavierauszug aus Jean-Philippe Rameaus Opernschaffen ebenso auf wie mit einer kritischen Neuedition von Dvořáks Dumky-Trio. Als weniger spektakulär darf hingegen die aktuelle Ausgabe von Beethovens 1. Klavierkonzert bezeichnet werden, als bemerkenswert die von Andreas Friesenhagen vorgelegte Urtextedition von…

  • Für lesende Hörer

    Der Musik seiner Wahl lesend nachzuforschen kann sowohl Hören als auch eigenes Spielen oder Singen bereichern: Mit Tradition bedeutungsschwer überfrachtete Werke werden so mitunter leicht(er) zugänglich – was ebenso für die ihre Zuhörer scheinbar schroff negierenden Erzeugnisse der Avantgarde durch Selbstzeugnisse von Komponisten und Versuche wissenschaftlicher Dechiffrierung gilt. Rechtzeitig vor Weihnachten entlassen so wieder die Fachverlage ihr aktuelles Programm.