Kategorie: Mediathek

  • Stimme der Forschung

    In der gerade erschienenen dritten diesjährigen Ausgabe der Zeitschrift „Die Musikforschung“ (ISSN Print 0027-4801), die ebenso wie „Acta Musicologica“, „Archiv für Musikwissenschaft“, die „Österreichische Musik-Zeitschrift“ und „Musik und Ästhetik“ die deutschsprachige musikwissenschaftliche Publizistik dokumentiert, sind drei ebenso profilierte wie ergebnisreiche und impulsgebende Hauptartikel enthalten.

  • Umgeblättert

    Vielerorts wird infolge der Hitzewelle der nachwachsende Rohstoff zur sommerlichen Rarität. Für Papierprodukte wie Musiknoten und Briefmarken gilt dies mehr oder weniger direkt, dabei sind Digitalisate häufig zugänglich, wo es Sinn macht: Warum sollte man schließlich nicht mit dem Smartphone offline (und ohne Klingelton versteht sich) während eines Konzerts oder einer Opernaufführung die Partitur lesen?…

  • Unverstaubt aus dem Museum

    Aneignung, Interpretation, Reflexion, Wiedererzählung, Aktualisierung, Umfärbung, Liebeserklärung, Verkünstelung, Verfremdung: Prozesse wie diese prägen die Auseinandersetzung mit dem historischen Fundus in der Moderne seit der Wende zum 20. Jahrhundert. Als besonders interessant und bislang wenig genau dokumentiert erweisen sich hier neue Einblicke in den Entstehungsprozess von Anton Weberns Rilke-Liedern op. 8, in Strawinskys Revisionen seiner zuerst als…

  • Noteneditoriale – und die Entwicklung geht weiter

    Um 1960 begann es: Die ersten Musikcodierungssprachen wurden entwickelt. Für die Eingabe kamen drei Möglichkeiten in Gebrauch: entweder über die Tastatur des Computers, über eine mit dem PC verbundene Klaviatur oder durch die Einsetzung der (Noten-)Zeichen mit der Maus. Bei spezieller Musiksoftware kann man mit den  Einspielungsdaten ein entsprechendes Notenbild generieren. Nicht erst seit heute gibt…

  • Gebündelte Erkenntnisse – mit Dauerfaktor

    Arnold Jacobshagen räumt in seinem Kompendium, das den Komponisten Gioachino Rossini in seinem gesamten musikalischen Umfeld und dessen weiterer Irradiation zu begreifen sucht, unter anderem mit dem spezifisch mitteleuropäischen Klischee vom Hauptvertreter der komischen Oper – zentriert auf den Barbier von Sevilla und La Cenerentola – auf, denn die Zahl der ernsten Bühnenwerke überwiegt durchaus. Wenig präsent…

  • Tonordnungen und Differenzen zwischen den Künsten

    Hinter die Erkenntnisse von Rebekka Sandmeier zur Geistlichen Vokalpolyphonie im englischen Frühhumanismus geht Stefan Häussler noch einen großen Schritt in der Musikhistorie zurück und beschreibt – als erster in diesem Umfang, systematisch und unter neuen Aspekten – Die Kyrieorgana von Winchester und liefert auf einem wenig beackerten Feld der Mittelalter-Musikforschung packende Analysen, Hypothesen und neu bezeichnete Klangfolgen zur…

  • Forschung mit Trendsettern?

    In der zweiten Lieferung des laufenden Jahres lässt die Zeitschrift Die Musikforschung in erster Linie außerhalb Deutschlands angesiedelte Komponisten mit ihrem Werk zu Wort kommen – und hier überwiegend zu Aspekten des 20. Jahrhunderts. Das Themenspektrum ist allerdings so weit gestreut, dass Abwechslung beim Lesen und Studieren garantiert werden kann. Zusätzlich finden sich wie gewohnt zahlreiche…

  • Bestrickend anders

    Um eine etymologische Finte zu bemühen: Hans Christian Andersens Bücher waren anders, sonst hätten sie nicht so nachhaltige Aufmerksamkeit gefunden. Ähnliches mag von seinen komponierenden Landsleuten in der Gegenwart gelten. Denn der skandinavischen, speziell aber der dänischen Musik eignet wenigstens seit Beginn des 18. Jahrhunderts neben ihrer Bindung an die nördliche(re) Natur eine besondere noble Innigkeit,…

  • Re-Torten oder originelle Würfe?

    Was wollen Sie hören? Einen Renaissance-Potter oder einen romantischen Potter? Der anstehende Klassik-Sommer bringt eine mehr oder weniger durchwachsene Mischung aus echter Archivarchäologie und Expeditionsfunden, die Applaus verdienen, nicht allzuviel zum Zweck des Wiederverkaufs Aufgewärmtes und erfreulich wenig hundertste Einspielungen von Werken, die ohnehin die vereinigten Radiosender inklusive der digitalen seit Jahrzehnten auf dem Teller servieren.…

  • Wegweiser der Forschung

    Ebenso wenig wie Wissenschaft ausschließlich Amalgam sein sollte, um Lücken zu füllen, so wenig Sinn macht es, gefestigte Fakten in leicht veränderter Perspektive unter den immer gleichen hermeneutischen Prämissen einfach zu reproduzieren – was bei der zehnten und elften Biographie kanongemäßer großer Komponisten offensichtlich der Fall ist. Einen Unterschied macht es allerdings, wenn die Ansätze deutlich neu und die zu erwartenden Ergebnisse…