Kurzfristig geht es auch

Wer zum Anlass von Christi Himmelfahrt am 9.5.2024 den Feiertag noch mit einem Konzertbesuch abschließen möchte, hat in München heute eine Auswahl an Möglichkeiten vor sich, hier seien nur zwei angeführt.

Enge Tonartenverwandtschaft um C-Dur, gezeigt an den Akkorden der ‚Alpensinfonie‘ von Richard Strauss (1914/15, Schema: AnAlpineSymphonie, CC-Liz.)

Im Steinwayhaus im Stadtteil Laim (Landsbergerstr. 336) präsentieren sich heute um 19 Uhr die begabten Nachwuchskünstler der Gourari-Akademie in den Sparten Klavier zu zwei und vier Händen und Kammermusik mit verschiedenen Instrumenten. Bis zum jetzigen Zeitpunkt war die Wahl der erklingenden Werke nicht offiziell bekannt.

Zum Auftakt der Saison 2022/23 hatte Klaus Mäkelä mit den Pariser Philharmonikern bereits Strauss dirigiert, nun leitet er eines von dessen „Monumentalwerken“ in der Münchner Isarphilharmonie.

Unter der Leitung des finnischen Cellisten und Dirigenten Klaus Mäkelä ist, ebenfalls als Jugendkonzert, hier das 4. der Münchner Philharmoniker in dieser Saison, Richard Strauss‘ Alpensinfonie op. 64 mit seiner bekanntermaßen ausladenden Orchesterbesetzung zu hören. Beginn in der neuen Isarphilharmonie (Hans-Preyßinger-Str. 8), die für ihre Akustik schon von zahlreichen Seiten gute Noten bekommen hat, ist ebenso 19 Uhr. Die in kleinschrittigen, emotional prägnanten Stufungen nachfolgende musikalische Hochgebirgswanderung, die Strauss bei der Konzeption vorschwebte, realisiert sich zunächst in einem vom Grundton über die Quint zur Oktave aufsteigenden „Bergmotiv“, das auch zum Ende hin nochmals aufgegriffen wird. Wie im ersten Satz von Bruckners 4. Symphonie spielt im Hintergrund das Erlebnis der Jagd eine größere Rolle. Allerdings verwendet Strauss für die Vorstellung des Eintritts in den Wald eine ruhig dahinlaufende Melodie in gemäßigtem Tempo, bald abgelöst von der raschen, freudigen Szenerie Am Wasserfall mit den nachempfundenen Kaskaden. Wie zu Anfang tauchen zum Schluss hin auch die Drei-Oktaven-Harmonien in b-Moll auf.

Rechts im Bild: Luigi Nono (1924 – 1990), zu dessen 100. Geburtstagsjubiläum am 10.5.2024 ein Konzert des ensemble oktopus stattfindet (1980er, Nicola, CC-Liz.).

Es sei hier auch auf ein morgen um 19 Uhr stattfindendes Kammerkonzert verwiesen. Die in der Reaktorhalle der Hochschule für Musik und Theater München (HMTM) stattfindenden Abende der Studierenden machen immer wieder von sich reden, weil unter der Ägide der Dozenten auch ungewöhnliche Programme gewagt werden. Anlässlich des 100. Geburtstags von Luigi Nono hat das ensemble oktopus Werke des 20. und 21. Jahrhunderts im weiteren „Dunstkreis“ eines maßgeblichen italienischen Repräsentanten der (Post-)Moderne zusammengestellt. Dirigiert wird das zehnköpfige und hochspezialisierte Kammerensemble von dem Spanier Armando Merino, der 2021 die Formation der/gelbe/klang gegründet hatte und dafür mit dem Bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnet worden war. Unter dem Motto Utopien sind ab 19 Uhr Werke von Nono selbst, von Olga Neuwirth, Ana Lara, Mario Lavista und Fausto Romitelli zu hören sein.

Quelle u.a.
Arnold Werner Jensen: Konzertführer. 17. Auflage. Stuttgart 2001. S. 613 (zu R. Strauss‘ Alpensinfonie)


Beitrag veröffentlicht

in

von