Die Venezolanerin Renata Cedeño landete mit Orinoquia, einem zyklischen Stück für Klavier zu Händen, das programmatischem Bezug zum riesenhaften, weit mäandrierenden Fluss und seiner Umgebung selbst hat, einen klassischen Hit. Sie selbst fungiert heute in Panama als leitende Dozentin und als gefragte Konzertpianistin. Nebenamtlich, wenn man so will, ist sie an der Orgel zu hören.

Die Musik lag in Cedeños Zuhause mehr oder weniger in der Luft, war ständig präsent. Mit vier Jahren trat sie bereits in die Musikschule ihrer Großmutter ein, mit zwölf legte sie ein wichtiges Orgelexamen ab.
Der Weg führte die Sechzehnjährige zum Konservatorium Juan José Landaeta nach Caracas, wo sie unter anderem Kammermusik bei Lisa Parentti und Klavier bei Juan Francisco Sans studierte; darüber hinaus faszinierten sie die vielfältigen Perkussionsinstrumente und sie nahm am selben Institut Unterricht bei Mauricio González. Bei Orgelwettbewerben in Mexiko und Costa Rica gewann sie Preise in der ersten Reihe, außerdem beim internationalen Orgelwettbewerb Electone Festival in der Kan’i Hoken Halle von Tokyo einen dritten.

Obwohl sie beruflich als Ausführende durch Mittel- und Lateinamerika reist, ist ihr Engagement als kreative Komponistin nicht geringer zu beurteilen. In Panama City fungiert Cedeño derzeit als Direktorin für den Unterricht mit der Yamaha-Methode. Verblüffend für die Aktivität einer Virtuosin auf ihrem Instrument ist, dass sie eine Gruppe von Kinderkomponisten begründete, die es in Costa Rica, Kolumbien, Venezuela und Uruguay gibt und die verschiedene Genres bedienen.

Ihre Workshops in Japan zusammen mit dem Dirigenten Akio Sato umfassten Improvisation, Vom-Blatt-Spielen und Orchesterspiel. Große Aufmerksamkeit beim Publikum erlangte sie 2006 mit ihrem Orchesterwerk Kupayé.
Literatur zum Werk Renata Cedeños