Das allererste …konzert und seine frühen Kinder

Vielleicht war der Barockdichter und -komponist Johann Beer (1655 – 1700) der erste Kreative in der Musikgeschichte, der für das hier gefragte Instrument zusammen mit einem ähnlichen ein Doppelkonzert schrieb, das ungefähr auf 1680 zu datieren ist, da es nur in einer späteren Abschrift vorliegt. Die beiden Blasinstrumente kommen hier nur sparsam zum Einsatz und weisen eine deutliche Imitation ihres Signalcharakters bei beschränktem Ambitus auf. Sein Duktus kann als eher höfisch-gravitätisch, gleichzeitig aber als gefällig und tänzerisch beschrieben werden.

An den Weißenfelser Schlössern wirkte auch Hofkapellmeister Johann Beer, von dem ein munteres und gleichzeitig ruhig dahinfließendes Konzert für …, … und Orchester überliefert ist. (jwaller, 30.8.2015, CC-Liz.).

In späteren Werken anderer FachkollegInnen des später dauerhaft am Weißenfelser Hof wirkenden, protestantischen Österreichers setzte sich ein flüssigerer, auch an andere Instrumente angelehnter Stil im gesuchten Genre durch. Zu den neueren gehört beispielsweise ein Konzert in D-Dur für eine in dieser Zeit – man denke an Bachs Brandenburgisches Konzert Nr. 2 in derselben Tonart – nicht seltene Besetzung mit zwei Flöten, zwei Oboen, zwei Fagotten, zwei …, Streichern und Continuo aus der Feder Christoph Försters (1693 – 1745). In Weißenfels, wo Johann Beer in hoher Position der Hofmusik seine Dienste erwies, wurde Förster später übrigens für einige Zeit von Johann David Heinichen unterrichtet.

Der überaus geschäftstüchtige „Prete Posso“ Antonio Vivaldi (1678 – 1741) schenkte Venedig zwei Konzertbeiträge mit dem gesuchten Soloinstrument (Lambert Le Jeune, Liz. Gallica Dig. Libr.,).

Johann Melchior Molter (1696 – 1765) schließlich dürfte der erste gewesen sein, der ein Solokonzert ausschließlich für das Instrument mit Streichern verfasste und es damit auch in konzertantem Wettstreit mit Orchester Flöte, Oboe, Fagott und Violine gleichstellte. Kein Wunder, dass übrigens auch der fleißige Musikschaffende Georg Philipp Telemann, der auch sonst kein Genre ausließ, mit gleich drei Konzerten, in dem das hier gefragte Instrument eine prominente Rolle spielt, beitrug. Von Vivaldi, der diesem hierin kaum nachstand, sind zwei in F-Dur komponierte Concerti für zweiund Streicher überliefert. Nicht zuletzt W.A. Mozarts und Antonio Rosettis …konzerte stellten dann Höhepunkte des im 18. Jahrhundert noch relativ jungen Genres dar.


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