Dem von den Wetterfröschen in Aussicht gestellten herben Wintereinbruch mit Orkanböen in den kommenden Tagen zum Trotz kehrt in die Konzertsäle wieder Leben ein. Am Samstagabend ist der Pianist und ansässige Klavierprofessor Balázs Szokolay mit Schumanns C-Dur-Fantasie und Liszts berüchtigt-schwieriger h-Moll-Sonate im Festsaal des Fürstenhauses in Weimar zu hören. Der Klavierabend findet ab 19 Uhr am Samstag im Rahmen der Reihe Weimarer Solisten – Professoren im Konzert der Hochschule für Musik Franz Liszt statt.

Eine halbe Stunde später beginnt in der Herder-Kirche St. Peter und Paul die diesjährige Weimarer Aufführung von Bachs beschaulich-besinnlichen Weihnachtsoratorium mit den Kantaten 1-3 unter der Leitung von Johannes Kleinjung. Unterstützt wird der Weimarer Bachchor vom Stadtkirchenorchester. Verständlich, wenn es auch Klassikinteressierte gibt, die sich bei Regen, Eis, Schnee, Nebel und anderen Eigenheiten unseres mitteleuropäischen Klimas lieber einem etwas amüsanteren Stoff zuwenden möchten: Als Alternative gibt es nämlich gleichzeitig Verdis „Lyrische Komödie“ Falstaff im Deutschen Nationaltheater Weimar. Man darf gespannt sein, in welch weitem Plusterrock der dicke Ritter und Frauenheld, ursprünglich eine Figur aus Shakespeares Lustigen Weibern von Windsor – hier in der Version von Arrigo Boito – bei dieser Inszenierung steckt, vor allem aber auf einen kernigen Heldenbariton hoffen …
Am Sonntagabend auch um 19.30 Uhr erwartet die Konzertbesucher das 4. Sinfoniekonzert der Saison in der Weimarhalle, diesmal mit einer Aufführung von Griegs nationalromantisch gefärbter Schauspielmusik Peer Gynt nach Ibsens Drama in zwei Suiten. Wer sich schon vorher ungeachtet des frostigen Themas bei dieser berückenden Musik aufwärmen will, kann das übrigens beim Besuch der Generalprobe um 11 Uhr tun. In der zentralromantischen Oper des Norwegers steht ein skandinavischer Faust im Mittelpunkt, der wegen seiner Sehnsüchte das nahe Glück übersieht. Ein wenig winterliches Sitzfleisch ist erforderlich, denn es ist mit einer Länge von zweieinhalb Stunden zu rechnen.
Weniger dramatisch, aber doch spannend geht es am Montagabend, den 9 . Dezember um 19 Uhr zu, wenn sich Meisterschüler des Cellisten Wolfgang Emanuel Schmidt im Fürstenhaus der Musikhochschule zu dem Rezital Cello im Konzert quer durch die Literatur treffen. Es sind neben anderen Komponisten – das Geheimnis, wer sich dahinter verbirgt, ist noch zu lüften – Beethoven und Schumann (nicht persönlich natürlich) mit Kammermusikwerken vertreten. Am Klavier begleitet Naoko Mizugaki.
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