Da es sich um britisches Überseegebiet handelt, bestimmen teilweise auch klassische Musiktraditionen aus England die Adventsfestlichkeiten auf den Kaiman-Inseln mit, man denke an Ralph Vaughan Williams‘ Fantasia on Christmas Carols oder Benjamin Brittens A Ceremony of Carols. Doch handelt es sich gerade hier um das Zentrum einer eigenständig ausgebildeten Tradition der Vorweihnachtszeit im gesamten Raum der karibischen Inselwelt.

Zu einer Art von Serenaden, in Europa ursprünglich bevorzugt außerhalb des Hauses aufgeführten Kantaten oder „Abendständchen“, treten hier bevorzugt Sängergruppen auf, die von einer Combo mit Fiddle, Akkordeon, Mundharmonika, Schrapidiophonen und Schlaginstrumenten begleitet werden.

Eine besondere Attraktion in der Hauptstadt George Town ist der „singende Weihnachtsbaum“, der von fünftausend Lichtern erhellt wird. Ein aus sechzig Sängerinnen und Sängern sowie Instrumentalisten zusammengestelltes Chor-Orchester trat bereits am 24. und 25. November dieses Jahres zu einem 90minütigen Konzert hier zusammen. Nach einem Konzert heute mit Männerchor in der Elmslie Church wird am 11. und 13. Dezember 2018 der Staatliche Chor der Kaimanen das Insel- und Touristenpublikum mit weiteren Advents- und Weihnachtsliedern in einheimischer und Gospeltradition erfreuen.

In der Bucht von Camana konzentrieren sich in jedem Jahr die Weihnachtsfeierlichkeiten; so gibt es einen vierzig Fuß hohen Weihnachtsbaum zu bewundern, Besucher können auf dem Lido an verschiedenen, auf das Fest ausgerichteten Attraktionen vorbeiflanieren. Für Europäer, die etliche weiße Weihnachten erlebt haben, dürfte allerdings der Anblick von Santa Claus in der Badehose ein ungewöhnliches Ereignis darstellen …