Musik lag im Haus eines der Protagonisten der Minimal Music, John Adams, selbst ohne Geräuscherzeugung in der Luft, die Samuel Adams, Jahrgang 1985, ebenso atmete. Schließlich ging der Sohn einer Fotografin und des zu Ruhm gelangten Komponisten aber eigene Wege, die neue Räume eröffneten. Eines jedoch übernahm er ganz: den Antrieb zum Jonglieren und Experimentieren mit musikalischen Techniken und Formen. Aufgewachsen in der Bucht von San Francisco ging Samuel Adams zum Zweck des Musikstudiums nach Stanford und Yale, bevor er sich in Oakland niederließ.

Rebecca Wishnia betonte in ihrem Kurzporträt des Komponisten auch die Komplexität in seinem Stil, der sich aus Elementen von Jazz, Minimal Music und Elektronik nährt. Dies ist jedoch bei weitem nicht alles: Schon während der Jahre in Stanford und vor weiterführenden Studien bei Martin Bresnick trat er als Musiker-Komponist an die Öffentlichkeit. Als Künstler bewegt er sich in einem Aktionsfeld zwischen Mikrotonalität, Geräuschkunst, Improvisation, programmierter elektronischer Musik und verschiedenen Arten der mechanischen Klangaufzeichnung und -produktion.

Bei den Symphonikern von Chicago hält er derzeit eine der beiden Stellen als Composer-in-residence (mit Elizabeth Ogonek), erhielt jedoch schon mehrfach Aufträge von der New World Symphony, der San Francisco Symphony, von der Carnegie Hall New York und kürzlich vom Australian Chamber Orchestra. Gelegentlich widmet sich Samuel Adams traditionellen Genres wie Streichquartett (allerdings in fünfsätziger Form), Violinkonzert, Concerto grosso und Kammerkonzert. Der Idee und der Besetzung nach sehr ambitioniert sind die zwischen 2010 und 2011 entstandenen Tension Studies für E-Gitarre, Schlagzeug und elektronisches Equipment, kurz danach nahm er Drift and Providence für großes Ensemble, vier Perkussionisten und Elektronik in Angriff, das 2012 abgeschlossen wurde. Im Jahr 2018 veröffentlichte Adams unter anderem als „Concerto grosso“ proklamierte Movements (for Us and Them).