Beim Internationalen Klarinettenfestival in Assisi im Jahr 2013 fiel Alice Humphries anlässlich der Prämierung ihres Stücks Wildflowering für Klarinettenquartett, einem Auftragswerk einer westaustralischen Formation dieser Besetzung, auf und noch im selben Jahr wurde die aus Perth stammende Cross-over-Komponistin für The World rushes on mit dem Preis für das Werk des Jahres in der Kategorie Jazz durch die Institution Australian Music Centre ausgezeichnet. Aber zwischen welchen Welten bewegt sich die Newcomerin eigentlich?

Ihre vor Energie und Lebensfreude berstende Künstlernatur kommt dem Talent zum zeitgenössischen australischen und britischen Jazz sicher am nächsten, doch ist Alice Humphries ihrer Ausbildung in Melbourne gemäß ebenso versiert in Neuer Musik klassischer Schule.

Weitere Aufträge ließen nicht auf sich warten: 2015 konnte sie für das Melbourne Symphony Orchestra das nur neunminütige Stück Undertow („Unterströmung“) schreiben, für das sie eine sehr individuelle Besetzung aus Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott, zwei Hörner, zwei Trompeten, Tuba, Schlagzeug, Harfe und Klavier mit Streichern vorsah.
Dank eines großzügigen Stipendiums der akademischen Stiftung Alan C. Rose wurde es ihr ein Jahr später ermöglicht, Hystericus, ein von Samantha Wolf in Auftrag gegebenes Werk für Flöte, Bassklarinette, Violine und Cello dem Publikum nahezubringen. Es wurde am 7. März 2016 in der Melba Hall der Universität von Melbourne uraufgeführt.

Dabei blieb es nicht: Auch in der Anglikanischen Kirche St. Stephen’s von Richmond, in der Oper von Sydney und im Iwaki-Auditorium Melbourne sowie im WAAPA Music Auditorium ihrer Heimatstadt Perth erklangen bereits ihre vom Jazz und hier insbesondere von der Klarinette geprägten Kompositionen, die sowohl vom Tasmanischen Symphonieorchester als auch vom Jazzgroove Mothership Orchestra zu Gehör gebracht wurden.
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