Ebenso exotisch wie die komplexe Abfolge des althergebrachten baskischen Aurresku mutet das Instrumentarium an, das zu diesem Tanz verwendet wurde und wird: Dazu gehören die Einhandflöte Txistu, das Flabiol, eine katalanische Längsflöte, die wahrscheinlich vom französischen Flageolett herrührt und die kleine Trommel unter der Bezeichnung Tamboril. Die gravitätische Gangart des Tanzes weist auf seinen höfischen Ursprung hin, weshalb er gelegentlich unter dem Namen „Baile real“ anzutreffen ist.

Entsprechend seiner mutmaßlichen höfischen Herkunft besteht die Einleitung des Aurresku aus Höflichkeitsfloskeln in Bewegung, der ein Paartanz zu Melodien des Contrapàs aus Katalonien folgt. Im Anschluss kommt sowohl der Zortziko vor als auch der von Durchschreiten und Bogenbildung geprägte Pasamano. Den Abschluss stellt die „Herausforderung“ oder der „Hahnenkampf“, zu baskisch Oilarrauzka dar. Noch nicht lange ist es her, dass der neuere Fandango und der schnelle Arin hinzugenommen wurden. Die Zahl der Einspielungen von Aurresku-Exempla, meist Einzelstücke auf Gesamtpräsentationen folkloristischer Musik, ist mittlerweile unüberschaubar; als Beispiel sei nur der Auftritt des baskischen Pianisten Josu Gallastegui genannt.

Um eine Kuriosität handelt es sich, um bei den selten oder nur im regionalen Bereich gehörten und gesehenen Tänzen zu bleiben, beim französischen Traquenard, in dem das deutsche Wort Trakehner(hengst) wiederzuerkennen ist: Im schnellen 4/4-Takt mit Synkope auf dem ersten, dritten, fünften und den weiteren Tönen wird so der Rhythmus eines Pferdes im Trab nachgeahmt; er ist in den französischen instrumentalen Suiten des 17. Jahrhunderts anzutreffen und war damit (prioritär) eine Angelegenheit des Adels.

Ebenfalls kaum bekannt ist ein metrisch markanter italienischer Volkstanz aus derselben Zeit, dem 17. Jahrhundert, im lebhaften 6/8-Takt und jambischem Rhythmus, der überdeutlich synkopiert ist: Der Zoppa weist im Namen auf seine „hinkende“ und schleppende Fortbewegung hin. Auf eine kurze Zählzeit folgt hier eine doppelte und diese danach mit Synkope.
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