Mozartkugeln für Flöte: Werke von Anna Zawadzka-Gołosz

Seit 2005 leitet sie das Institut für Komposition, Dirigieren und Musiktheorie an der Krakauer Musikakademie, ist aber als Komponistin in der westeuropäischen Öffentlichkeit trotz ihres vielfachen Engagements bisher noch ein Geheimtipp: Anna Zawadzka-Gołosz. Die Hochschuldozentin hatte ursprünglich selbst in Krakau bei Prof. Krystyny Moszumánskiej ein Studium der Musiktheorie aufgenommen und sich dann an der Essener Folkwang-Hochschule insbesondere dem Fach Komposition gewidmet, bei renommierten Dozenten wie Nikolaus A. Huber und Wolfgang Hufschmidt.

Das Flötenstück zu den Mozartkugeln entstand 1998 (Yike G.).
Das Flötenstück zu den Mozartkugeln entstand 1998 (Yike G.).

Sie setzte sich insbesondere mit den Werken Lutosławskis,  Xenakis‘ und F.B. Maches auseinander. 2009 wurde sie für ihr Quintett Epifrazy (2008) mit der ungewohnten Besetzung Flöte, Oboe, Klarinette, Waldhorn und Fagott ausgezeichnet. Ihre Werke wurden von dem Ensemble um J. Pilcha (Schlagzeug), A. Pikula (Klavier), L. Asbjornsen (Flöte) und K. Dawidka (Oboe) gespielt. Anna Zawadzka komponierte zahlreiche weitere Kammermusikwerke, auch symphonische und elektroakustische Stücke, die auf polnischen Festivals aufgeführt wurden und ihren Weg unter anderem in die Konzertforen in Norwegen, Japan, Deutschland, Finnland und den USA fanden.

Wirkungsort von Anna Zawadzka-Golosz: Die Musikakademie zu Krakau (nieznany)
Wirkungsort von Anna Zawadzka-Golosz: Die Musikakademie zu Krakau (nieznany)

Neben einem kuriosen Titel wie Mozartkugeln für Flöte (1998) sei hier insbesondere hingewiesen auf Anafora für Harfe (1995), Trio contra punctum für Flöte, Oboe und Fagott (1996), auf Mirrors für Streichorchester (1999), Cadenza für Streichquartett (2001), Tanviolingo-metamorphrasen für Violine und Klavier (2003), Szkice do czasoprzestrzeni für 2 Klaviere (2004), Resonierende Tänze für Cello und Streichquartett (2005) oder die größer besetzte Suita przestrzeni für 17 Instrumentalisten (2006), Werke, in denen sich auch die Früchte aus Zawadzkas experimentellen und elektroakustischen Studien nierdergeschlagen haben. Leider ist von ihren Werken bislang wenig auf Tonträgern erschienen.

 

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