Vom Ausprobieren zum Partiturlesen

Musikpädagogisch noch immer als Pioniertat zu werten: die Vorstellung der Instrumentengruppen im Theater Erfurt. Am Samstag, den 15. März, geht es diesmal den Tasteninstrumenten (behutsam) an den Kragen: Kinder und Jugendliche, die bekanntlich vom Fach Musik im Schulunterricht nicht eben verwöhnt sind, können hier auf Entdeckungsreise gehen und Clavichord, Cembalo, Hammerklavier, Flügel & Co. selbst erforschen, unter fachkundiger Anleitung versteht sich, denn sie werden um 15 Uhr im Orchesterprobenraum nicht nur in die mechanischen und spieltechnischen Aspekte eingeweiht, sondern natürlich auch an das Repertoire herangeführt.

Das Theater Erfurt bei Nacht (Andreas Praefcke)
Das Theater Erfurt bei Nacht (Andreas Praefcke)

In der 8. Matinée des Kammermusikvereins Erfurt spielt am Sonntag, den 16. März um 11 Uhr das Violinen-Duo Gundula Mantu und Alexander Fernbach zusammen mit Cristina Potcovaru am Klavier. Zu Gehör werden weiniger bekannte Werke des frühen 20. Jahrhunderts gebracht, wobei sowohl die französischen Komponisten Darius Milhaud und Arthur Honegger gewürdigt werden als auch Sergej Prokofjew und Dimitri Schostakowitsch. Interessante Einblicke in das Schaffen von Librettisten und ihre (realhistorischen) Stoffe geben am gleichen Tag um 18 Uhr im Studio des Theaters Erfurt die beiden Schöpfer der Vorlage für Detlev Glanerts Oper Joseph Süß, Ute Ackermann und Werner Fritsch. Aufstieg und unverschuldetes Unglück des kaiserlichen Geheimen Rats Joseph Süß Oppenheimer werden in einer zusammen mit der Kleinen Synagoge Erfurt veranstalteten Vortragsreihe thematisiert.

Am Donnerstag, den 27. März bzw. Freitag, den 28. März um 20 Uhr ist es wieder so weit: Für das monatlich veranstaltete – diesmal 6. – Sinfoniekonzert steht diesmal Rainer Mühlbach am Dirigentenpult. Als besonderer Gast wird die gefragte Solistin Christa Schönfeldinger an der Glasharmonika zu hören sein, sowohl mit Mozarts Adagio und Rondo c-Moll KV 617, als auch mit Jörg Widmanns Armonica für das selten gehörte, durch seinen sphärischen Klang exotisch wirkende Instrument und Orchester. Sie hatte den Solopart bereits 2007 unter Pierre Boulez anlässlich der Uraufführung gespielt. Zum Programm des Abends gehört auch Mozarts Symphonie g-Moll KV 617 und Beethovens Symphonie Nr. 5 in c-Moll, op. 67. Wer die Taschenpartitur(en) mitstudieren möchte und einen Bibliotheksausweis hat, sollte sich baldmöglichst an die Stadtbücherei am Erfurter Domplatz mit ihrer großen Musikaliensammlung wenden.

Ein verschollenes Pastellbild von Johann Sebastian Bach ist wieder aufgetaucht (Jsb).
Ein verschollenes Pastellbild von Johann Sebastian Bach ist wieder aufgetaucht (Jsb).

 

Auch Eisenach ist in diesen Tagen für ein Ereignis der besonderen Art gut: Dort wurde nämlich ein verschollenes und bisher nicht letztgültig als authentisch eingestuftes Gemälde von Johann Sebastian Bach aus dem frühen 18. Jahrhundert vorgestellt, das sich zuletzt in Privatbesitz befand, nachdem es seit Ende der 1930er Jahre als verschollen galt. Wegen der charakteristischen Gesichtszüge, die an Haußmanns Gemälde erinnern, handelt es sich mit 99%iger Wahrscheinlichkeit um den Thomaskantor …

 

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert